Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer nach ihrer Rede beim Parteitag in Leipzig. Foto: AP/Jens Meyer

Der CDU-Machtkampf ist nicht vorbei – Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich in Leipzig nur ein Jahr Zeit erkauft, kommentiert unser Berliner Korrespondent Norbert Wallet.

Leipzig - Annegret Kramp-Karrenbauer hat alle überrascht. Nach einer Kette von Fehltritten, Missverständnissen und unglücklichen Auftritten in den vergangenen Monaten hatten die Delegierten des CDU-Parteitags in Leipzig mit einer Rede der CDU-Vorsitzenden gerechnet, in der sie Fehler einräumt, Asche auf ihr Haupt häuft und eine zweite Chance erbittet. Tatsächlich aber hat „AKK“ der Partei die Leviten gelesen. Sie hat ihre Defizite aufgezählt, hat – etwa bei ihrem klaren Bekenntnis zu einer Frauenquote in der Partei – mutige Positionen eingenommen. Und vor allem: Sie hat ihren konservativen Gegnern in der Partei offen den Fehdehandschuh hingeworfen. Ihre Aufforderung war klar: Wer sie weghaben will, solle aufstehen und sich bekennen.