Ein zentraler Vorwurf von Thomas Hitzlsperger gegen Claus Vogt lautet, dass die Kosten durch die Esecon-Ermittlungen unkontrolliert ausufern würden. Vogt hält dagegen, die Kosten seien größtenteils abgedeckt. Wir nennen Details.
Stuttgart - Beim VfB Stuttgart ist zum Jahreswechsel ein Machtkampf zwischen dem Vorstandsvorsitzenden Thomas Hitzlsperger und Präsident Claus Vogt offen zutage getreten. Ein zentraler Punkt der von Hitzlsperger geäußerten Vorwürfe sind die „unkontrolliert ausufernden Kosten“, die dazu geführt haben sollen, dass „die AG den Verein unterstützen muss, um ihn vor der Zahlungsunfähigkeit zu bewahren“. Vogt argumentiert in seiner Gegendarstellung, dass diese Kosten von einer Versicherung „größtenteils gedeckt“ seien.
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Hierbei handelt es sich um eine Versicherungspolice gegen Cyber-Schäden, wie sie etwa bei Angriffen durch Hacker, Daten-Verlust oder -Missbrauch und weitere Schäden im virtuellen Raum vorkommen können. Die vom VfB Stuttgart vor mehreren Jahren bei der Allianz-Gruppe abgeschlossene Versicherung greift nun, da sie auch bei potenziellen Verstößen gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) wirkt – und dieser Fall ist dann gegeben, wenn der DSGVO-Beauftrage auf den Plan tritt – was beim VfB zutrifft, da der baden-württembergische Landesdatenschutzbeauftrage Stefan Brink ermittelt.
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Die Versicherung basiert auf dem sogenannten Anspruch-Erhebungs-Prinzip. Anders als bei einer klassischen Versicherung ist hierbei der Tag der Schadensmeldung relevant und nicht der Tag des tatsächlichen Verstoßes. Aufgrund dessen und weil der VfB Stuttgart eine entsprechende Schadensmitteilung erfolgen ließ, am selben Tag, an dem auch der Kanzlei Esecon das Mandat erteilt wurde, sind die Kosten, die durch Esecon-Untersuchungen auflaufen, allem Anschein nach tatsächlich durch Versicherung gedeckt. Die Versicherungssumme bewegt sich Informationen unserer Redaktion zufolge im mittleren sechsstelligen Bereich. Durch die Esecon-Ermittlungen sind dem Club bisher Kosten in Höhe von rund 400 000 Euro entstanden.