Nach Schüssen auf afrikanische Migranten aus einem fahrenden Auto sind mehrere Menschen verletzt worden. Foto: ANSA

Angst in Macerata: Ein Bewaffneter fährt durch die italienische Stadt, feuert aus seinem Wagen und verletzt mehrere Menschen. Kurz darauf wird ein Verdächtiger gefasst. Hat er absichtlich auf Ausländer gezielt?

Rom - Nach Schüssen aus einem Auto in Mittelitalien hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Das teilte die Polizei am Samstag auf Twitter mit. Der Mann hatte aus möglicherweise rassistischen Gründen auf Menschen geschossen und mindestens drei afrikanische Migranten verletzt. Bei dem Verdächtigen handelte es sich laut Nachrichtenagentur Ansa um einen 28-jährigen Italiener.

Nachdem am Vormittag Schüsse an mehreren Orten in der Stadt gefallen waren, hatten die Gemeinde und die Polizei die Bürger aufgerufen, Häuser, Büros und Schulen nicht zu verlassen. Diese Warnung wurde nach der Festnahme am Mittag aufgehoben. Eine Sprecherin im Rathaus hatte der dpa kurz davor gesagt: „Vor zwanzig Minuten habe ich nur Sirenen gehört. Mittlerweile ist es ruhiger.“

Der Mann hatte unter anderem nahe dem Bahnhof aus seinem Wagen gefeuert. Medienberichten zufolge wurden sieben Personen verletzt. Sie kamen laut Polizei ins Krankenhaus.

Die Zeitung „La Repubblica“ und Ansa berichteten, der Verdächtige sei gefasst worden, als er einen faschistischen Gruß vor einem Denkmal für gefallene Soldaten in der Provinzhauptstadt in den Marken mit mehr als 42.000 Einwohnern gezeigt habe. Zuvor habe er sich in eine italienische Flagge gehüllt. Bei seiner Festnahme habe er keinen Widerstand geleistet. Im Auto fanden die Carabinieri den Berichten zufolge die vermeintliche Tatwaffe, eine Pistole.

Der Mann habe aus dem Autofenster heraus auf zwei junge Afrikaner geschossen, berichtete die Zeitung „Corriere della Sera“ am Samstag. Einer der Migranten sei dabei verletzt worden. Kurz darauf seien ein weiterer Migrant und eine Afrikanerin angeschossen worden. Es war zunächst unklar, wie schwer ihre Verletzungen waren.

Der Bürgermeister von Macerata, Romano Carancini, rief die Bürger auf, in ihren Häusern zu bleiben. „Bleiben Sie bis auf weiteres zuhause. Ein bewaffneter Mann ist mit seinem Auto in der Stadt unterwegs und schießt um sich“, schrieb er auf Facebook.