Eduard Mörike haderte Zeit seines Lebens mit seinem Pfarrerberuf. Foto: dpa

Mörike war wohl nur im Reich der Worte richtig daheim. Die Lyrikbühne Esslingen spürt seinem Lebensweg nach.

Esslingen - Bald wird er wieder inflationär zitiert werden, der Dichter Eduard Mörike, mit seinem unsterblichen Vers: „Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.“ Grund genug für die Esslinger Lyrik-Bühne, den unsteten Realisten in einer Matinee genauer vorzustellen. Am Sonntag, 24. März, geht es um 11 Uhr im Kabarett der Galgenstricke in Esslingen ausschließlich um den Dichter aus Ludwigsburg. Mörike war Enkel eines Pfarrers und wurde früh von Haus aus zu diesem Beruf bestimmt. Er wurde in Urach und Tübingen ausgebildet und war in Ochsenwang, Köngen und Oberboihingen kurz Vikar, bevor er Pfarrer in Cleversulzbach wurde. Aber auch seine Pfarrstellen wechselte er in schneller Folge, was wohl daran lag, dass er seinen Brotberuf nicht liebte, und er lieber ausschließlich Schriftsteller geworden wäre. Doch das war in dieser Zeit allerdings nur wohlhabenden Menschen möglich.

Wanderungen auf der Schwäbischen Alb inspirierten ihn zu seinen Stimmungsgedichten, seine Liebespoesie blieb vor allem Sehnsuchts- und Abschiedslyrik. Einen großen Erfolg zu Lebzeiten blieb Mörike verwehrt. Dennoch sind seine Gedichte aus dem kollektiven deutschen Lyrik-Gedächtnis nicht wegzudenken. Über Mörikes Leben und Werk referiert am Sonntag Harald Vogel, er wird musikalisch begleitet vom Pianisten Johannes Weigle. Karten kann man unter der Telefonnummer 07 11/ 35 4444 reservieren.