Lydia Drexler-Nanz hat vor kurzem ihren 100. Geburtstag gefeiert. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Sie ist eine der legendären Geschäftsfrauen in Deutschland, ohne deren Tüchtigkeit das Unternehmen des Ehemannes nicht so erfolgreich geworden wäre: Lydia Drexler-Nanz, die gerade 100 Jahre alt wurde.

Stuttgart - Man ging zum Nanz. Wo der Name in blauen und einem signalroten Buchstaben über dem Supermarkt prangte, zum Beispiel am Olgaeck oder in Sillenbuch, hat man gern eingekauft: Fleisch, Wurst, Obst, Gemüse und vieles mehr. Die Älteren erinnern sich, der Name hat immer noch einen guten Klang. Aber über den vertrauten Standorten steht ein anderes Firmenlogo, seit Helmut Nanz das Supermarkt-Imperium mit zuletzt 400 Filialen, 10 000 Mitarbeitern und drei Milliarden D-Mark Umsatz 1996 verkaufte. „Damals war ich todunglücklich“, bekennt Lydia Drexler-Nanz, die mit ihrem Mann Paul Nanz das Familienunternehmen „mit viel Herzblut“ aufgebaut und lange geleitet hat. „Du hast Deiner Mutter ihr Geschäft verkauft, habe ich meinem Sohn vorgeworfen“, erinnert sie sich. „Wie man halt so sagt auf Schwäbisch“, lacht sie. Wobei Helmut Nanz bei dieser Formulierung den Anteil des Vaters am Aufbau des Unternehmens vermisst und moniert.