Am Kornwestheimer Stadtparksee soll bald eine Lurchi-Bronze sitzen, nachdem die Kunststoffvariante im Winter beschädigt wurde. Eine Abfuhr erhielten dagegen die Pläne für Lurchi-Ampeln.
Mir ist der Hype zu viel“, sagte Hans-Michael Gritz am Dienstagabend. Der SPD-Stadtrat in Kornwestheim war die einzige Gegenstimme im Ausschuss für Umwelt und Technik bezüglich der Pläne der Stadt eine neue Lurchi-Figur am See zu installieren. Zur Erinnerung: Im Dezember war bereits eine solche am Stadtparksee in Sichtweite des Rathauses aufgestellt worden. Viele Kornwestheimer freuten sich an der Figur, die an die Salamander-Historie der Stadt erinnern soll.
Nur wenige Tage blieb die Kunststofffigur auf den Stufen am See sitzen, bevor sie Vandalismus zum Opfer fiel. Die beschädigte Figur wurde umgestoßen und anschließend von Polizei und Verwaltung in Sicherheit gebracht. Derzeit wird sie in Bochum repariert. Die Stadt will sie aber nicht erneut aufstellen, sondern an Vereine und Institutionen verleihen für besondere Events. „Wir haben schon eine Reihe von Anfragen dafür“, sagte Oberbürgermeister Nico Lauxmann am Dienstag.
Dennoch wolle man sich angesichts der vielen positiven Rückmeldungen zur Lurchi-Figur am See nicht dem Vandalismus beugen. Deshalb soll eine neue Figur aus Bronze gegossen und an dem See platziert werden. Diese Figur soll schon allein wegen ihres Gewichts sicherer vor blinder Zerstörungswut sein. Der Plan fand bei den Stadträten fast durchgehend Gefallen. Trotz der Kosten von gut 25 000 Euro für die neue Figur, kam die Stadtverwaltung nun mit ihrer Idee im Ausschuss durch.
Anders sah es bei einem weiteren Lurchi-Thema aus: Die entsprechenden Ampeln kommen erst mal nicht. Die Stadtverwaltung griff eine Anregung aus der Bürgerschaft auf und hatte geprüft, ob es möglich ist Fußgängerampeln mit einem Lurchi statt dem Ampelmännchen zu bestücken. Fazit: Ja, das ist möglich – aber die Lurchi-Ampeln dürfen nur als Zusatz neben den Ampelmännchen-Ampeln angebracht werden. Bei zwölf Ampeln am Jakob-Sigle-Platz und am Salamanderareal wollte die Verwaltung das gerne umsetzen.
Lurchi-Ampeln vorerst gestoppt: Kosten und Unsicherheiten
Der Kostenrahmen für die Ampeln, die an die 24 000 Euro gekostet hätten, hat die Stadträte auf die Lurchi-Bremse treten lassen. Angesichts einer noch ungewissen Haushaltslage für das kommende Jahr nahm das Gremium Abstand von einer Entscheidung für die Ampeln. Sauer stieß auch auf, dass die Ampeln zusätzlich angebracht werden müssten und nicht ersatzweise. Die Verwaltung schlug daraufhin vor, die Entscheidung über die Lurchi-Ampeln in die Haushaltsberatungen zu verschieben.
Lauxmann zeigte Verständnis für die Zurückhaltung bei den Stadträten. Obwohl es in umliegenden Kommunen zu großen Haushaltslöchern komme, und man auch für Kornwestheim diesbezüglich noch keine Entwarnung geben könne, wären die 24 000 Euro aber wohl finanziell auf jeden Fall zu stemmen, meinte der OB in seiner Erklärung.
Zur Kritik am Hype um Lurchi, sagte Lauxmann, dass es mit diesen Entscheidungen nun auch erst einmal genug sei. „Es soll nicht der Eindruck entstehen, die Stadtverwaltung habe außer Lurchi nichts zu tun“, so der Rathauschef. Gleichwohl verwies er auf die positive Wirkung des Feuersalamanders und auch die Stadträte waren sich einig, dass die Figur identitätsstiftend sei.