Die Robotik revolutioniert die Lungenchirurgie: Präzise Eingriffe, schnellere Genesung und weniger Komplikationen – am Klinikum Stuttgart ein Meilenstein der Medizin.
Die robotergestützte Chirurgie eröffnet neue operative Möglichkeiten in der Behandlung von Lungenerkrankungen, insbesondere bei Lungenkrebs und Tumoren des Mittelfellraumes (Mediastinum). Dieses hochmoderne Verfahren, eine Weiterentwicklung der minimalinvasiven und videoassistierten Operationsmethoden, ermöglicht eine schnellere Genesung der Patienten im Vergleich zu herkömmlichen, offen-chirurgischen Eingriffen. Das Klinikum Stuttgart gehört zu den wenigen Einrichtungen in der Region, die solche Operationen regelmäßig durchführen.
Minimalinvasive Technik mit modernster Technologie
Anstelle eines großen Schnitts im Brustkorb erfordert die robotergestützte Lungenchirurgie lediglich kleine Zugänge, durch die die Instrumente eingeführt werden. Am Klinikum Stuttgart wird dabei die roboterassistierte Thorakoskopie (Robot-Assisted Thoracoscopic Surgery, RATS) eingesetzt, insbesondere für Lungenresektionen. Hierbei kommt das Da-Vinci-Operationssystem Xi zum Einsatz, das seit Jahren erfolgreich in der Urologie des Hauses verwendet wird.
Präzision und Entlastung für den Chirurgen
Dr. Rainer Sätzler, Ärztlicher Direktor der Klinik für Thoraxchirurgie im Klinikum Stuttgart, erläutert: „Wir nutzen die Robotik vor allem für Eingriffe bei Bronchialkarzinomen, also bei Lungenkrebspatienten und bei Patienten mit Mediastinaltumoren, wie Thymom. Die Ergebnisse sind überzeugend. Bei diesen Eingriffen steuert der Operateur die Roboterarme von einer Konsole aus, während eine hochauflösende Stereokamera detailreiche dreidimensionale Einblicke in das Operationsfeld liefert. Die Robotertechnik ermöglicht äußerst präzise millimetergenaue Bewegungen, die mit einer größeren Bewegungsfreiheit als der menschlichen Hand ausgeführt werden. Und auch für uns Chirurgen, die nicht mehr direkt am Operationstisch stehen müssen, bietet dieses Verfahren eine deutliche körperliche Entlastung.“
Vorteile für Patienten: Schnellere Genesung und bessere Ergebnisse
Patienten profitieren von dieser Operationsmethode in mehrfacher Hinsicht. „Dieses minimalinvasive Verfahren ist deutlich weniger belastend als eine offene Operation“, sagt Dr. Sätzler. „Es verursacht weniger Schmerzen, ermöglicht eine schnellere Genesung und verkürzt den Krankenhausaufenthalt.“ Noch wichtiger sind jedoch die verbesserten Behandlungsergebnisse. „Wir erreichen eine präzisere Entfernung des Tumors und der Lymphknoten und sehen weniger Komplikationen. Das macht die robotergestützte Chirurgie zu einer besonders sicheren Methode. Aus diesem Grund wird die Robotik in unserer Klinik für Thoraxchirurgie eine zentrale Rolle einnehmen.“
Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Lungenzentrum
Patienten mit Lungenkrebs werden am Lungenzentrum des Klinikum Stuttgart von einem interdisziplinären Team aus verschiedenen Fachbereichen, wie Pneumologie, Thoraxchirurgie, Onkologie und Strahlentherapie intensiv betreut. Das Lungenzentrum der Rems-Murr-Kliniken ist in diese Zusammenarbeit standortübergreifend eng eingebunden.
In wöchentlichen Tumorkonferenzen legen die Spezialisten die individuell beste Behandlungsstrategie für jeden Patienten anhand der gültigen Leitlinien und Studienlage fest. Dr. Sätzler betont: „Ein großer Vorteil unseres Hauses ist, dass alle relevanten Fachdisziplinen unter einem Dach vertreten sind. Das ermöglicht reibungslose Abläufe, ohne komplizierte Terminabsprachen oder lange Wartezeiten.“
Ein Meilenstein in der modernen Lungenmedizin
Mit der Einführung der robotergestützten Chirurgie setzt das Klinikum Stuttgart einen weiteren Meilenstein in der modernen Lungenmedizin und bietet seinen Patienten Zugang zu den fortschrittlichsten Behandlungsmethoden. Näheres dazu ist auf der Seite der Klinik für Thoraxchirurgie des Klinikum Stuttgart nachzulesen.