Nirgendwo im Land liegen die Stickstoffdioxidwerte derzeit höher als an der Talstraße im Stuttgarter Osten. Foto: dpa/Jan Woitas

Die Stickoxidgrenzwerte entlang der Talstraße liegen weiterhin über dem gültigen EU-Grenzwert. Die Stuttgarter SPD-Ratsfraktion fordert Abhilfe und bringt ein Fahrverbot für ältere Dieselfahrzeuge ins Gespräch.

Stuttgart - Wird die Talstraße im Stuttgarter Osten zum neuen Neckartor? Das fragt sich zumindest die Stuttgarter SPD-Ratsfraktion angesichts der hohen Luftschadstoffwerte auf der Achse, die das Neckartal mit der Stadtmitte verbindet. Laut aktuellen Spotmessungen der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg ist die Luft an der Talstraße so schlecht wie sonst nirgendwo im Land: Der Stickstoffdioxid-Mittelwert liegt demnach dort bei 43 bis 49 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und damit über dem Grenzwert von 40 Mikrogramm. Zum Vergleich: Am Neckartor, das lange als schmutzigste Kreuzung Deutschlands galt, liegt der Wert mittlerweile nur noch bei 28 bis 35 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.

SPD-Ratsfraktion bringt Fahrverbot für die Talstraße ins Gespräch

Die SPD will das nicht hinnehmen. Man habe bereits bei der Diskussion über den jüngsten Luftreinhalteplan des Landes auf mögliche Verdrängungseffekte durch Fahrverbote am Neckartor für ältere Diesel der Schadstoffklassen 4 und 5 hingewiesen. Diese dürfen nun zwar nicht mehr am Neckartor vorbei in die Innenstadt fahren, dafür aber durch die Talstraße. Die Fraktion fordert daher einen Beschluss des Gemeinderats, nicht nur für das Neckartor, sondern auch für die Talstraße ein Fahrverbot für ältere Diesel beim Land einzufordern.

Die Achse müsse zudem zurückgebaut werden, die Finanzierung sei im Rahmen der Begleitmaßnahmen für den Rosensteintunnel bereits geregelt. Die SPD erneuert zudem ihre Forderung nach dem Bau einer Stadtbahnlinie aus dem Neckartal auf die Filder.