Bald sollen auf den Anzeigetafeln des Stuttgarter Airports auch Abflüge der Fluggesellschaft Easyjet zu finden sein. Foto: dpa

Für die Strecke Stuttgart-Berlin, die wichtigste Flugverbindung von und zum Flughafen Stuttgart, können die Reisenden wieder auf einen Wettbewerb der Fluggesellschaften und eine preisdämpfende Wirkung hoffen.

Stuttgart - Für die Strecke Stuttgart-Berlin, die wichtigste Flugverbindung von und zum Flughafen Stuttgart, können die Reisenden wieder auf einen Wettbewerb der Fluggesellschaften und eine preisdämpfende Wirkung hoffen. Seit Mittwoch wirbt die englische Airline Easyjet für insgesamt 250 Flüge pro Woche zwischen Berlin sowie Stuttgart, Düsseldorf, Frankfurt und München – allerdings unter dem Vorbehalt, dass die EU-Kommission der Übernahme von 25 Jets sowie Start- und Landerechten aus der Insolvenzmasse von Air Berlin zustimmt. Buchungen sind bereits möglich. Zuletzt sollten Tickets für Januar teilweise weniger als 50 Euro kosten.

Easyjet plant am 7. Januar in Stuttgart an den Start zu gehen

In Stuttgart wolle Easyjet am 7. Januar auf der Berlin-Strecke an den Start gehen und vier Hinflüge pro Tag anbieten, sagten die Flughafenchefs Walter Schoefer und Arina Freitag. Mit den Flügen, die die Lufthansa-Tochter Eurowings plant, würden sich so in der dritten Januar-Woche bis zu 20 Starts und 20 Landungen pro Tag im Berlin-Verkehr ergeben. Dieses Angebot sei gut über den Tag verteilt und mache den Rückgang infolge der Insolvenz von Air Berlin mehr als wett. Man hoffe, dass es nach der kartellrechtlichen Prüfung schnell Planungssicherheit gebe.

Gute Situation prophezeit

„Die Situation für Reisende in Stuttgart wird dann sehr gut sein“, sagte Freitag, die im November natürlich auch einen Preisanstieg beobachtete, nachdem Air Berlin am Boden geblieben und Eurowings zum Monopolisten auf der Berlin-Strecke aufgestiegen war. Das Sitzplatzangebot auf der Berlin-Strecke sei Ende Oktober „von einem auf den anderen Tag“ auf 44 Prozent geschrumpft, später aber wieder etwas größer geworden.

Für Strecke Stuttgart–Düsseldorf noch kein Ersatz in Sicht

Für die weggefallene Verbindung Stuttgart-Düsseldorf sei im Moment noch kein Ersatz in Sicht, sagte Freitag. Das Sitzplatzangebot auf der Strecke Stuttgart-Hamburg liege um fünf bis zehn Prozent unter dem vorigen Niveau. Hier rechne man aber mit Besserung im neuen Jahr. Überhaupt: Auch im kompletten Jahr 2018 werde es wohl „mehr als eine Kompensation“ der weggefallenen Air-Berlin-Flüge geben.

Wegen der Insolvenz werde der Flughafen Stuttgart wohl Entgeltforderungen über 439 000 Euro aus den letzten zehn Tagen vor der Einstellung des Betriebs abschreiben müssen. Davon abgesehen habe man nach jetzigem Stand keinen größeren wirtschaftlichen Schaden erlitten.