Die Mooswand an der Cannstatter Straße hat ein vorgehängtes Netz als Schattenspender bekommen. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Um die vor allem im Sommer unwirtlichen Bedingungen an der B 14 zu verbessern, wird das Zackenmützenmoos beschattet. Die Feinstaub-Partikel sollen ihren Weg trotzdem durch das Netz finden.

Stuttgart. - Die Mooswand gegen Feinstaub entlang der Cannstatter Straße hat in den letzten Tagen ein grünes Kleid bekommen. Der Überwurf, am Boden mit Erdheringen gesichert, ist nur für die letzte Anprobe komplett über das Graue Zackenmützenmoos gebreitet worden, der Vorhang soll sich bald wieder heben.

„Die Verschattungsnetze werden wieder nach oben gerollt, im Sommer wird die Mooswand mit dem Netz vor starker Sonneneinstrahlung geschützt“, sagt Stadtsprecherin Jana Braun. Damit sollen die unwirtlichen Bedingungen für das Moos an der B 14 verbessert werden. Die Feinstaub- Partikel sollen ihren Weg auch durch das Netz finden. Um möglichst ideale Bedingungen zu schaffen, wird das Moos dauerhaft automatisch bewässert. Vom Kiosk-Gebäude im Schlossgarten aus wurde eine Leitung gezogen. Der Großversuch mit der Wand dauert ein Jahr, wird wissenschaftlich begleitet und kostet rund 560 000 Euro. Das Moos soll die Feinstaubschwaden an diesem hoch belasteten Straßenabschnitt binden und den Staub abbauen.

Bald der 36. Überschreitungstag

Am Donnerstag wurde an der Messstelle am Neckartor der 35. Tag registriert, an dem der Tagesmittelwert für Feinstaub über den zulässigen 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft lag. Für diesen Freitag, an dem der Feinstaub-Alarm um 24 Uhr endet, wird der 36. Tag erwartet. Damit wäre das von der EU gesetzte Jahreslimit erneut überschritten, 2018 muss dann auf dieser Straße bei Feinstaubalarm die Verkehrsmenge um 20 Prozent reduziert werden. Darauf hat sich das Land mit Klägern vor Gericht in einem Vergleich geeinigt. Im Talkessel und Teilen von Feuerbach und Zuffenhausen sind an den Alarmtagen ab 2018 Fahrverbote für Dieselautos unter der Abgasnorm Euro 6 vorgesehen.

Diese Alarmphase endet am 15. April, dann soll es wegen besserer Wetterlagen nur noch vereinzelte Überschreitungstage geben. Ob es in der nächsten Alarmphase vom 15. Oktober an erneut einen Rabatt auf VVS-Tickets geben wird, ist laut Stadtverwaltung noch nicht entschieden.