Ein Lufthansa-Manager liefert zunächst die Prognose, dass BER abgerissen werde – rudert dann aber zurück. Foto: dpa-Zentralbild

Seit langem dümpelt der als Vorzeigeprojekt gedachte Hauptstadtflughafen BER vor sich hin. Sein Hauptterminal ist immer noch nicht funktionsfähig. Ein Lufthansa-Manager löst nun eine neue Debatte aus.

Berlin - Äußerungen eines Lufthansa-Vorstands zu einem möglichen Abriss des immer noch nicht eröffneten Hauptstadtflughafens BER haben empörte Reaktionen der Verantwortlichen in Berlin und Brandenburg hervorgerufen. „Die drei Gesellschafter sind sich einig: Der Flughafen wird fertiggebaut“, sagte Senatssprecherin Claudia Sünder am Sonntag der dpa. Flughafen-Chef Engelbert Lütke-Daldrup bemerkte zu den Äußerungen: „Das ist Unsinn.“

Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ hatte Lufthansa-Vorstand Thorsten Dirks mit den Worten zitiert: „Meine Prognose ist: Das Ding wird abgerissen und neu gebaut.“ LH-Sprecher Andreas Bartels sagte der dpa dazu, das Unternehmen habe auf keinen Fall für einen Abriss des Flughafens plädieren wollen. „Das war eine zugespitzte Äußerung, um auf das Ausmaß der Probleme am Flughafen hinzuweisen“, ergänzte Matthias Eberle, Sprecher der LH-Billigfluglinie Eurowings. Lufthansa habe auch keinen solchen Ratschlag geben wollen.

Dirks hatte die Prognose Abriss und Neubau demnach am Freitag auf dem „Unternehmertag am Tegernsee“ abgegeben, wo er als Eurowings-Chef geredet hatte. Die Lufthansa stehe vor dem Problem, dass ihre Ausstattung im Hauptstadtflughafen zwar installiert, nach jahrelanger Verzögerung der Eröffnung inzwischen aber bereits überholt sei.