Thomas Walkup gilt als Patricks jüngste Entdeckung. Foto: Baumann

Die MHP Riesen Ludwigsburg stehen vor entscheidenden Wochen. Der Basketball-Bundesligist spielt am Freitag (17.30 Uhr) in Athen um den Einzug ins Champions-League-Finale, danach geht es nahtlos mit den Play-offs weiter.

Ludwigsburg - Der Basketball-Bundesligist MHP Riesen Ludwigsburg macht seinem Namen alle Ehre – und spielt eine Riesen-Saison. Vater des Erfolgs ist Trainer John Patrick, dessen Team an diesem Freitag (17.30 Uhr) im Final Four der Champions League in Athen auf AS Monaco trifft.

Herr Patrick, die Mannschaft und Sie haben zwei große Aufgaben vor sich. Welchen Titel würden Sie lieber nehmen: den in der Champions League oder in der Meisterschaft?
Es ist immer etwas besonderes, einen internationalen Titel zu holen, aber es ist auch eine ungewöhnliche Chance, die Play-offs in der BBL zu gewinnen. Was aber   noch schwieriger ist, weil es mehr Spiele sind, in denen man seine Leistung bringen muss. Erst recht für ein Low-Budget-Team wie uns. Natürlich nehmen wir jeden Titel, wenn möglich. Aber wird haben die ganze Saison gesagt: das nächste Spiel ist das wichtigste, auch wenn das keine Schlagzeile wert ist. Deswegen werden wir versuchen, erst mal gegen Monaco zu gewinnen.
Wo liegt denn das Erfolgsgeheimnis der MHP Riesen?
Dafür gibt es mehrere Gründe. Die Spieler fühlen sich hier zu Hause, in der Stadt, in der Arena – das ist ganz wichtig. Außerdem passen die Spieler zu unserem Stil, mit unserem Pressing über das ganze Feld, was nicht einfach ist, das liegt nicht jedem. Und wir scouten unsere Gegner. Mein Assistent Joey Cantens macht einen Superjob. Wir haben ein besonderes System, wie wir die anderen Mannschaften analysieren.
Und wie?
Wir geben kein Papier raus, wie es andere Teams machen. Wir machen vieles per Video und auch unser Training ist nicht standardisiert. Die Spieler können frei agieren, und müssen sich nicht ständig an Vorgaben erinnern. Unsere Strategie ist für jeden Gegner anders ausgerichtet. Aber – wir haben bisher nichts erreicht. Der Tisch ist gedeckt. Bis zum Abendessen wollen wir gut vorbereitet sein, so dass wir uns in Athen von unserer besten Seite zeigen können.
Sie bestreiten in Athen das 60. Pflichtspiel der Saison, ist das ein Handicap?
Wir hatten in der Liga zuletzt in fünf Tagen drei Spiele zu absolvieren, unser Gegner Monaco in Frankreich nur ein Spiel in zwei Wochen. Das ist schon ein Nachteil, da sollte sich die BBL künftig was überlegen – aber es soll keine Ausrede sein.