Ludwigsburgs Adam Waleskowski hat noch große Ziele mit den Riesen. Foto: Baumann

Die MHP Riesen Ludwigsburg haben das nächste Ziel erreicht: Die Qualifikation fürs Achtelfinale der Champions League im Basketball ist nach dem Sieg gegen Ventspils sicher. Nächste Aufgabe: Am Sonntag im Pokal-Wettbewerb bei Alba Berlin.

Ludwigsburg - Die Kritiker der Basketball Champions League (BCL) bemängeln gerne den kleinen Etikettenschwindel hinter dem hochtrabenden Namen, weil es eben nur die Nummer der der Clubwettbewerbe nach der Euroleague ist. Doch auch in diesem noch jungen Wettbewerb gilt: Die Tabelle lügt nicht. Und in der weisen die MHP Riesen Ludwigsburg als Zweiter in der Gruppe B nun 20 Punkte auf und haben sich mit dem 84:68-Sieg gegen Ventspils vorzeitig für die K.-o.-Runde qualifiziert, drei Spieltage vor Schluss der Gruppenphase. Auch wenn damit das erste Ziel erreicht ist, ist die Motivation noch lange nicht zu Ende. „Die Platzierung innerhalb der Gruppe ist sehr wichtig“, betont der Trainer John Patrick. Denn als Gruppensieger würde die Mannschaft im Achtelfinale auf einen Viertplatzierten treffen, als Zweiter auf einen Gruppendritten - und in beiden Fällen hätte man zudem den kleinen Vorteil, dass man das Rückspiel zu Hause austragen könnte. Das wäre dann am 13. oder 14. März, während die Hinspiele eine Woche früher über die Bühne gehen. Das gute Abschneiden in diesen internationalen Wettbewerb kommt indes nicht ganz überraschend, „sie waren doch letztes Jahr im Finale Four?“, mutmaßte der Gäste-Trainer Robert Stelmahers am späten Dienstagabend in der MHP-Arena.

Lob des Gäste-Trainers

Nicht ganz, aber den Riesen fehlten gerade einmal 0,7 Sekunden in der Endabrechnung gegen den türkischen Club Banvit um die Endrunde zu erreichen, die dann Iberostar Teneriffa gewonnen hat. Die Mannschaft übrigens, gegen die Ludwigsburg bisher seine beiden einzigen Niederlagen bezogen hat, während die Spanier wiederum zweimal überraschend gegen Ventspils verloren haben. Was zeigt, wie eng es im europäischen Basketball zugeht und den Ludwigsburger Profi Adam Waleskowski zu der Aussage verleitet: „Wir können jede Mannschaft schlagen.“ Ähnlich sieht es auch Stelmahers: „Ludwigsburg ist sehr schwer zu spielen und defensiv eine der besten Mannschaften.“ Er meinte in Europa, nicht in seiner Heimat Lettland. „Und ich denke, sie können sehr weit kommen.“ Wie weit – darauf wollte er sich nicht festlegen. „Das ist immer schwer, im Sport zu sagen.“

Am Sonntag im Pokal nach Berlin

Auch der Ludwigsburgs Spielmacher Kerron Johnson blockt bei dieser Frage ab: „Wir denken nur von Spiel zu Spiel, und am Ende werden wir sehen, was dabei rauskommt.“ Aktuell rangieren die Riesen in der Rangliste von Euro-Basket jedenfalls auf einem beachtlichen zehnten Platz, nur einen Rang hinter Bayern München – aber vor so renommierten Teams wie dem FC Barcelona oder Roter Stern Belgrad und auch Brose Bamberg. Egal, wie die Saison letztendlich ausgeht, sie kann sich jetzt schon sehen lassen, selbst wenn der Vorsitzende Alexander Reil stets betont: „Ich will die Ergebnisse nicht schmälern, aber bisher haben wir noch nichts erreicht.“ Das weiß auch der Trainer, der sagt: „Wir haben keine wilden Träume, aber wir wollen immer noch besser werden.“ Trotz der 27 Siege in 33 Spielen in dieser Saison. Und wie heißt es so schön: Das nächste Spiel ist immer das schwerste. Das gilt in diesem Fall ganz besonders. Denn am Sonntag (15 Uhr) steht für die Riesen die Qualifikation im DBB-Pokal für das Final Four in Ulm auf dem Programm. Und das Los hat es nicht gut gemeint. Denn es geht zum Tabellenzweiten Alba Berlin, gegen das es vor anderthalb Wochen eine deutliche Heimniederlage gegeben hat. „Natürlich wollen wir gewinnen“, sagt Patrick. Aber Berlin auch.