Gesprächsbedarf: Keaton Grant (Mitte) und Tanner Smith. Foto: Baumann

Das hatten sich die MHP Riesen ganz anders vorgestellt: Die Ludwigsburger Basketballer wollten durch einen Sieg in Würzburg auf den achten Platz klettern – doch dann zeigten sie ihre bisher schwächste Saison-Leistung.

Das hatten sich die MHP Riesen ganz anders vorgestellt: Die Ludwigsburger Basketballer wollten durch einen Sieg in Würzburg auf den achten Platz klettern – doch dann zeigten sie ihre bisher schwächste Saison-Leistung.

Würzburg - Es war ein Bild des Jammers: Mit hängenden Köpfen marschierten die Ludwigsburger Basketballer aus der Arena in Würzburg. So schlecht hatten sie im Angriff schon lange nicht mehr gespielt. Dabei war es nicht die mangelnde Einstellung gewesen, welche die MHP Riesen den Bundesliga-Auswärtssieg kostete. Es hatte schlichtweg an der viel zu schwachen Chancenverwertung gelegen. Bei der 58:69-Niederlage bei den s.Oliver Baskets Würzburg trafen die Riesen nur 36 Prozent ihrer Würfe und erzielten folglich die zweitschlechteste Punkteausbeute in dieser Saison. Vor allem im dritten Abschnitt enttäuschte die Mannschaft, als sie nur auf acht Punkte kam. Bester Werfer aufseiten der Gäste war Michael Stockton – mit höchst bescheidenen elf(!) Punkten. Besonders bitter: Mit einem Sieg hätten die Riesen wieder einen Play-off-Platz erobern können.

Die Niederlage zeigte aber auch: Es ist die Beständigkeit, die den Ludwigsburger Basketballern abgeht. Die Mannschaft lässt zwar immer wieder ihr Potenzial aufblitzen und zeigt, dass sie im Gegensatz zur vergangenen Saison konkurrenzfähig ist, doch in den wichtigen Spielen fehlt dem Team die letzte Konsequenz im Angriff. Allerdings: Ein Play-off-Platz war auch nie das Ziel von Trainer John Patrick, für den die Partie eine Reise in die Vergangenheit gewesen ist.

In der Saison 2011/12 hatte Patrick mit Aufsteiger Würzburg entgegen den Prognosen das Play-off-Halbfinale erreicht. Noch immer kennt er den Verein gut und warnte daher vor dem Spiel: „Wir wollen und müssen von Beginn an bereit sein. Würzburg ist besser, als es die Punktebilanz aussagt.“

McGhee mit 22 Punkten gegen Ludwigsburg für Aufsehen gesorgt

Patrick sollte recht behalten. Nach den ersten Minuten lagen die Gastgeber schon mit 10:2 in Führung, Ludwigsburg fand nicht ins Spiel. Daran änderte auch eine kurzfristige Verstärkung nichts. Die mitgereisten Fans rieben sich verwundert die Augen, als der Name Gary McGhee in der Startaufstellung der Riesen auftauchte. Unter der Woche hatten die Ludwigsburger den Center verpflichtet, der in der vergangenen Saison noch beim BBC Bayreuth unter Vertrag stand und danach bei den BCM Gravelines Dunkerque in Frankreich spielte. McGhee hatte in der vergangenen Saison mit 22 Punkten gegen Ludwigsburg für Aufsehen gesorgt. Bei seinem ersten Auftritt für seine neue Mannschaft setzte er aber noch keine Akzente und blieb blass – wie auch seine Teamkollegen.

Die Gäste taten sich schwer gegen die aggressiv verteidigenden Würzburger, die von Trainer Stefan Koch gut eingestellt worden waren. „Würzburg hat von Beginn an mehr Intensität und eine bessere Körpersprache gezeigt“, stellte Ludwigsburgs Coach Patrick frustriert fest, „wir haben erst im vierten Viertel angefangen, richtig zu kämpfen. Hoffentlich lernen wir daraus.“

Für die beiden Heimspiele, die in diesem Jahr noch anstehen, würde es das jedenfalls nicht schaden: Am 21. Dezember geht’s gegen die Telekom Baskets Bonn, am 28. Dezember (jeweils 19.30 Uhr gegen die Tigers Tübingen. Wollen die Riesen den Kontakt zu den Play-off-Plätzen halten, muss die Punkte-Ausbeute dann besser sein. Viel besser.