Ludwigsburgs Thomas Walkup auf dem Weg zum Korberfolg. Foto: Baumann

Geschafft: Ludwigsburgs Basketballer haben sich erneut für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert. Die Riesen setzten sich in drei Qualifikationsrunden durch – zuletzt gegen Brüssel.

Brüssel/Ludwigsburg - Der Mut zum Risiko hat sich gelohnt. Noch bevor in der Qualifikation zur Basketball Champions League (BCL) überhaupt der erste Ball gespielt war, musste sich Ludwigsburgs Vorsitzender Alexander Reil entscheiden, ob er die Reise zum möglichen Gruppenspiel am 17. Oktober beim spanischen Spitzenclub Iberostar Teneriffa bucht, weil die Plätze im Flieger bereits knapp wurden. Er hat es getan – und damit alles richtig gemacht.

Am Montagabend in Brüssel hat die Mannschaft nach dem Hinspielerfolg mit dem 75:50-Sieg die Qualifikation zur Hauptrunde endgültig perfekt gemacht. „Natürlich sind wir froh, dass es geklappt hat“, sagt Reil, schließlich standen gleich drei Quali-Runden mit sechs Spielen in knapp zwei Wochen auf dem Programm, das war ein hartes Stück Arbeit. Immerhin sind die Riesen das einzige von 16 Teams, das sich aus der ersten Qualifikationsrunde durchgesetzt hat. Kein Wunder, dass der Trainer John Patrick sagt: „Ich bin stolz auf die Jungs. Wir waren voll auf unsere Defensive fokussiert.“ Die hat funktioniert, auch wenn der Gegner nicht unbedingt Bundesligaqualität besitzt. Das weiß auch Patrick: „Wir wollen noch besser werden und haben noch sehr viele Spiele vor uns.“

Das nächste bereits am Donnerstag (19 Uhr) beim verspäteten Ligastart in Bremerhaven. „Natürlich erhoffen wir uns von der Champions-League-Qualifikation einen Schub für die Liga“, sagt Reil, „auch wenn da andere Kaliber auf uns warten.“

Die Mannschaft reiste am Dienstag mit dem Bus von Brüssel in Richtung Bremerhaven, wo keine leichte Aufgabe auf die Riesen wartet, nachdem der Gegner am Montag überraschend mit 66:64 in Berlin gewonnen hat. Für die Riesen geht es danach Schlag auf Schlag weiter, am Sonntag folgt die Heimpremiere gegen Fraport Frankfurt, schon am nächsten Dienstag (20 Uhr) das erste Gruppenspiel in der Champions Legaue gegen Paok Saloniki. Das ist gleich ein heißer Auftakt, in dem viele griechische Fans in der MHP-Arena erwartet werden. Insgesamt warten weitere lukrative Gegner auf Ludwigsburg, wie zum Beispiel der Titelverteidiger Teneriffa.

Apropos Titelverteidiger. Die Preisgelder in diesem internationalen Wettbewerb sind im zweiten Jahr nochmals aufgestockt worden, so bekommt der Sieger nun eine Million Euro und damit das Doppelte im Vergleich zur Premierensaison. Auf der anderen Seite wurde aber das Startgeld in der Gruppenphase halbiert und beträgt nur noch 50 000 Euro. Unabhängig davon ist die Champions Legaue „für uns ein Teil unseres Entwicklungsprozesses“, wie Reil betont – bei dem man sich auch international einen Namen machen kann, erst recht wenn man wie im Vorjahr nur hauchdünn an der Qualifikation für das Final Four vorbeischrammt (wofür es in dieser Saison mindestens 140 000 Euro gäbe). Auch David McCray weiß: „Es ist gut, dass wir wieder europäisch spielen. Die Reisen und Partien in Europa schweißen das Team enger zusammen und sind so etwas wie Teambuilding“, sagt der Riesen-Kapitän. „In manchen Phasen sieht unser Spiel schon gut aus, immer dann, wenn wir schnell agieren und gut verteidigen.“

Nachdem sich das Team für die strapaziöse Gruppenphase mit 14 zusätzlichen Spielen qualifiziert hat, dürfte der Verein noch eine Verstärkung auf der Ausländerposition an Land ziehen, wobei eine Verpflichtung von Xavier Johnson kein Thema mehr ist. Damit der neue Spieler in der Champions League eingesetzt werden kann, muss ein Transfer bis Montag über die Bühne gehen. Aber da bleiben im schnelllebigen Basketballgeschäft ja noch ein paar Tage Zeit.