Ludwigsburg sucht Unterkünfte für Flüchtlinge. Foto: Pascal Thiel

Die Stadt Ludwigsburg wagt einen neuen Vorstoß in Sachen Flüchtlingsunterbringung. Bei der Vorstellung möglicher Standorte hatte es im November 2017 heftige Proteste gegeben.

Ludwigsburg - Die Stadt Ludwigsburg möchte in der Weststadt eine Unterkunft für anerkannte Flüchtlinge bauen, vorgesehen ist die Mörikestraße. Am Dienstag, 20. Februar, wird es dazu eine Bürgerinformation geben, um 19 Uhr in der Aula des Otto-Hahn-Gymnasiums im Bildungszentrum West, Kaiserstaße 14.

Als die Verwaltung Anfang November des vorigen Jahres vier mögliche Standorte für Flüchtlingsunterkünfte in Ludwigsburg vorgestellt hat, hagelte es Proteste. Daraufhin wurden die Pläne für Modulbauten in der Südstadt, in Hoheneck sowie in Pflugfelden zurückgezogen. Weiter verfolgt wurde einzig die Bebauung einer Freifläche an der Schlieffenstraße; dagegen hatten nur wenige Bürger protestiert.

Im Laufe der Debatten im Gemeinderat regte die Grünen-Stadträtin Christine Knoß an, statt der zunächst in Betracht gezogenen Fläche an der Schlieffenstraße einen Parkplatz an der Mörikestraße auszuwählen. „Ich bin da mal herumgefahren und habe gefunden, dass der Platz viel besser geeignet ist“, sagt Knoß, die in der Weststadt wohnt und Vorsitzende des Vereins Naturpark West ist. „Es handelt sich um einen schlecht genutzten Parkplatz. In der Nähe gibt es Grün als auch Einkaufsmöglichkeiten.“ Bisher sei ihr nicht bekannt, dass Bürger dagegen seien, meint Knoß.

Mietwohnungen auf dem freien Markt

Ging die Stadt im September davon aus, dass sie in diesem Jahr Raum für 600 Personen in der sogenannten Anschlussunterbringung beschaffen muss, wird jetzt mit 426 kalkuliert. Ein Grund dafür: Der Familiennachzug war geringer als erwartet. Doch auch wenn die Zahlen leicht gesunken seien, die Aufgabe bleibe, sagt der Erste Bürgermeister Konrad Seigfried. Die Verwaltung hofft nun, den Bau an der Mörikestraße realisieren zu können. Bis März soll die Prüfung von Flächen in Hoheneck abgeschlossen sein, die Stadtteilbewohner vorgeschlagen haben. Außerdem würden Objekte der Wohnungsbaugesellschaft Ludwigsburg (WBL) geprüft. „Und wir haben jetzt auch Mietangebote auf dem freien Markt bekommen“, sagt Seigfried. Das reiche für bis zu 80 Personen. Er hoffe außerdem, auf Unterkünfte zurückgreifen zu können, die der Kreis genutzt hat, die er nun aber nicht mehr benötige.