Steffen Sitte ist der neue Kommandant der Wernauer Feuerwehr. Foto: oh

Die Freiwillige Feuerwehr Wernau hat einen neuen Kommandanten: Per Losverfahren wurde Steffen Sitte zum Nachfolger von Kommandant Rainer Märsch gewählt.

Wernau - Die Freiwillige Feuerwehr Wernau hat einen neuen Kommandanten. Nachfolger von Kommandant Rainer Märsch, der nach über zwölf Jahren an der Spitze der Wernauer Wehr aus gesundheitlichen Gründen seinen vorzeitigen Rücktritt beantragen musste, ist Steffen Sitte, teilt die Stadt Wernau mit. Stellvertreter bleiben Stefan Schneider und Alfred Wacker. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat Steffen Sitte einstimmig in seinem neuen Amt bestätigt.

Einig seien sich die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Wernau bei der Wahl des Kommandanten in der Wernauer Stadthalle jedoch nicht gewesen, heißt es in der Mitteilung. Zur Wahl angetreten war neben Steffen Sitte auch der Vizekommandant Stefan Schneider. Nach zwei geheimen Wahlgängen hieß es dann aber Remis. Denn es stimmten – bei jeweils zwei Enthaltungen – 26 für den einen und 26 für den anderen Bewerber. Da laut Feuerwehrsatzung bei Gleichstand das Los entscheidet, wurde Steffen Sitte gezogen und somit für die kommenden fünf Jahre zum neuen Kommandanten bestimmt. Dass über das Kommandantenamt im Losverfahren entschieden werden muss, „gab es im gesamten Landkreis wohl bisher noch nie“, so der Kreisbrandmeister Bernhard Dittrich und der Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Bernd Müller.

Steffen Sitte gehört seit mehr als 30 Jahren der Freiwilligen Feuerwehr Wernau an. Der 44-jährige Kaufmann aus Wernau ist Gruppenführer und leitete bisher die Jugendabteilung der Freiwilligen Feuerwehr. Der Bürgermeister Armin Elbl gratulierte dem neuen Kommandanten und dankte beiden Bewerbern dafür, dass sie sich zur Wahl gestellt hatten.

Bei der Versammlung verabschiedete der Wernauer Schultes dann auch Rainer Märsch. Nach 23 Jahren Einsatzdienst, davon mehr als zwölf Jahre an der Spitze der Wernauer Wehr, hat der Kommandant sein Amt aus gesundheitlichen Gründen abgegeben. Seit 1986 ist Märsch hauptberuflich bei der Feuerwehr Esslingen, seit 1998 ist er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Wernau. In einem Jahr, in dem gleich zwei Kommandanten aus gesundheitlichen Gründen aufgeben mussten, hatte der heute 57-Jährige am 15. Dezember 2008 das Kommandantenamt angetreten. Zwei Mal wurde er wiedergewählt. „In all den Jahren war er ein unschätzbarer Gewinn für die Feuerwehr und die Stadt“, sagte Bürgermeister Armin Elbl in seiner Laudatio. Stets habe die Wernauer Wehr auf sein technisches und rechtliches Fachwissen bauen können, das er als Berufsfeuerwehrmann aus Esslingen mitbrachte. Es sei toll, dass er Verantwortung übernommen und der Feuerwehr stets verantwortungsvoll vorgestanden habe.

Unter der Leitung von Rainer Märsch haben Stadt und Feuerwehr den gesamten Feuerwehrbedarfsplan umgesetzt und „eine bestens ausgestattete Truppe geschaffen“. Das Feuerwehrmagazin in der Daimlerstraße wurde umgebaut und erweitert. Durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Feuerwehr, Gemeinderat und Stadtverwaltung seien in den vergangenen Jahren ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20 sowie ein Gerätewagen Logistik (GWL) und ein Einsatzleitwagen (EWL) angeschafft worden. Ob Sitzungen, Besprechungen oder Brandschauen: Vieles, was Märsch geleistet hat, habe sich im Hintergrund und außerhalb des Feuerwehrgebäudes abgespielt. „Ich behaupte, wenn man diese Aufgabe ernst nimmt, entspricht sie einer Halbtagsstelle“, befand das Stadtoberhaupt.

Im Namen Gemeinderates, der Verwaltung und der Bürgerschaft sprach der Bürgermeister dem scheidenden Kommandanten Dank und Anerkennung für seinen ausgeprägten Gemeinschaftssinn und das herausragende Engagement aus. Elbl verband damit die Hoffnung, dass Märsch auch in Zukunft, soweit es die Gesundheit zulasse, der Wernauer Wehr beratend zur Seite stehet. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Esslingen, Bernd Müller, zeichnete Rainer Märsch als Zeichen der Wertschätzung seiner verdienstvollen Arbeit und die hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet des Feuerwehrwesens mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber aus.