Als die Welt noch in Ordnung war: Das Loriot-Denkmal am Eugensplatz vor seiner Enthüllung. Foto: Max Kovalenko

Seit dem mysteriösen Verschwinden des Mopses am Loriot-Denkmal am Eugensplatz bewahrheitet sich der Satz „Ein Mops ist kein Hund, sondern ein Ereignis“ täglich aufs Neue. Als solches ist er einen weiteren Bericht wert.

Stuttgart - Seit dem mysteriösen Verschwinden des Mopses am Loriot-Denkmal am Eugensplatz bewahrheitet sich der Satz „Ein Mops ist kein Hund, sondern ein Ereignis“ täglich aufs Neue. Als solches ist er einen weiteren Bericht wert.

Kaum war am Dienstag die Geschichte über das „Geheimnis des goldenen Mopses“ in den Stuttgarter Nachrichten erschienen, wandte sich nämlich die Stadt Winnenden an die Redaktion – für Mops-Kenner nicht überraschend, schließlich gilt Winnenden als führende Mops-Stadt in der Region. Franka Zanek, Leiterin der Stabsstelle für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing in Winnenden, konnte zwar nicht mit Hinweisen über den Verbleib der entwendeten Figur dienen, dafür unterfütterte sie die Mops-Geschichte mit profunden historischen Kenntnissen. In Kürze zusammengefasst: Herzog Karl Alexander, der einst im Schloss Winnenden lebte, hatte einen Mops und nahm diesen 1717 mit in die Schlacht um Belgrad. Im Schlachtgetümmel ging der Mops verloren. Er war jedoch so treu, dass er alleine den Weg zurückfand und nach elf Tagen wieder im Schloss Winnenden auftauchte. Dem treuen Mops wurde daraufhin ein Denkmal gewidmet; es steht heute noch im Winnender Schlosspark.

Was hat dies nun mit dem Mops vom Eugensplatz zu tun, der von mutmaßlichen Loriot-Sympathisanten auf der ursprünglich mopslosen Loriot-Säule platziert und dann von Unbekannten wieder entfernt wurde? Die Antwort: Sein Schicksal ist den Winnendern nicht gleichgültig. Dort wird der Mops an sich bis heute hochgehalten. 2006 war die Stadt Schauplatz einer Mops-Parade. Man serviert dort gerne Mops-Pralinen, Mops-Kaffee und Mops-Wein. „Bei uns mopst es an allen Ecken und Enden“, sagt Franka Zanek. Deshalb setze man sich nun auch dafür ein, „dass auf dem Loriot-Denkmal am Stuttgarter Eugensplatz wieder ein Mops Platz nimmt“. Und das nicht nur mit Worten. Der Verein Attraktives Winnenden macht 300 Euro locker. Am Vortag hatte bereits die Stuttgarter Galeristin Dagmar K. Schill erklärt, sie wolle einen goldenen Kunststoff-Mops des Nürnberger Künstlers Ottmar Hörl für die verwaiste Loriot-Säule spenden. So darf’s gerne weitergehen.