Auto an Auto - so sah es am ersten Tag des Lokführerstreiks in Stuttgart aus. Foto: www.7aktuell.de | Robert Dyhringer

Der Streik der Lokführer ist mit voller Wucht über Deutschland hereingebrochen. In Stuttgart steigen viele aufs Auto um - und stecken dann im Stau fest.

Stuttgart - Am ersten Tag des Lokführerstreik im Personenverkehr der Deutschen Bahn wird auch der Heimweg für viele Pendler zur Geduldsprobe: Am Donnerstagnachmittag staute es sich bereits auf allen Ein- und Ausfahrtsstraßen in und um den Stuttgarter Kessel. "Es gibt mehr stehenden Verkehr als fahrenden", sagte Thomas Ulmer von der Stuttgarter Polizei. Besonders betroffen waren die Bundesstraßen B27 und B14 und natürlich die Autobahnen A8 und A81 rund um das Kreuz Stuttgart.

Bereits am Morgen brauchten die Autofahrer auf dem Weg zur Arbeit Nerven wie Drahtseile: Zwischen Ilsfeld und Stuttgart-Feuerbach staute es sich auf der A81 über rekordverdächtige 30 Kilometer.

Die S-Bahnen im Raum Stuttgart verkehren an den Streiktagen zwar stündlich mit Langzügen und sind laut einem Bahnsprecher auch "gut gefüllt", dennoch stiegen viele Menschen aufs Auto um. Auch die Stadtbahnen und Busse der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) waren voller als sonst.

Die Deutsche Bahn hält im Südwesten nach eigenen Angaben rund ein Drittel aller Verbindungen aufrecht - sowohl im Regional- als auch im Fernverkehr.

Grüne erwischt der Streik eiskalt

Relativ unvorbereitet trifft der Streik die Grünen. Die Delegierten am Wochenende zum Parteitag nach Tuttlingen zu bringen sei eine „kleine logistische Herausforderung“, sagte Grünen-Landeschefin Thekla Walker in Stuttgart. Busse sollen organisiert werden.

Unterdessen ebbt die Kritik aus Politik und Wirtschaft an dem viertägigen Streik der Gewerkschaft der Lokführer nicht ab. CDU-Bundesvize Thomas Strobl kritisierte den Ausstand scharf. Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) schade mit ihrem maßlosen Streik nicht nur den Bürgern, sondern auch den Unternehmen im Land - „den großen Industrieunternehmen ebenso wie unzähligen kleineren, mittelständischen Betrieben“, sagte der Chef der Südwest-CDU.