Der Streik der GDL freut die Autovermietungen. Foto: dpa

Wegen des angekündigten Lokführer-Streiks gibt es einen regelrechten Run auf Autovermietungen und deren Fuhrpark. Oftmals gibt es schon jetzt keine Fahrzeuge mehr.

Stuttgart - Zum Start des sechstägigen Lokführer-Streiks steigen viele Pendler auf Mietautos um. Autovermietungen könnten mit rund 20 Prozent mehr Buchungen rechnen als zu normalen Zeiten, sagte ein Sprecher des Bundesverbandes deutscher Autovermieter am Montag. „Wir haben viele Anfragen für die ganze Woche - das ist auffällig“, sagte Jan Heilemann von einer Autovermietung in Stuttgart. Im Gegensatz zu den vergangen Bahnstreiks buchen Reisende demnach Autos bis zum voraussichtlichen Ende des Bahnstreiks am Wochenende. Zudem seien alle seine Wagen für die Woche ausgebucht.

Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) rief in den laufenden Tarifverhandlungen zum achten Mal zu Streiks auf. Der Ausstand soll im Personenverkehr am Dienstag um 2.00 Uhr beginnen und erst am 10. Mai enden. Im Güterverkehr soll ab Montag um 15 Uhr gestreikt werden.

MyTaxi will vom Streik profitieren

Auch die App MyTaxi will vom Bahnstreik profitieren und heizt mit einer Rabatt-Aktion den Kampf um den Markt der Taxivermittlung weiter an. Bis zum 17. Mai fahren Kunden in über 40 Städten weltweit für die Hälfte des Preises, teilte die Daimler-Tochter mit. Wer über die App per PayPal oder Kreditkarte zahlt, erhält bei der Abrechnung automatisch einen Rabatt von 50 Prozent. Das solle einen Anreiz geben, die App auszuprobieren und vor allem die seit 2012 verfügbare Online-Bezahlfunktion zu nutzen, sagte Gründer und Chef von MyTaxi, Nic Mewes.

Im Dezember hatte MyTaxi eine solche Rabattaktion schon einmal beschränkt auf Hamburg angeboten. Bereits damals waren die Betreiber in die Kritik von traditionellen Taxiunternehmen geraten, die in der Aktion einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht sahen. Auch zur aktuellen Aktion hagelte es bereits Kritik. „Dies ist kein normaler Akt von Kundengewinnung über qualitative Maßnahmen, sondern eine Verdrängung der Taxizentralen mit finanziellen Mitteln, welche die Taxizentralen nicht haben“, sagte Michael Müller, Vorsitzender des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbands BZP. „Das ist eine klare Dumping-Attacke gegen die bewährten Strukturen.“