Das Kornwestheimer Kampfsport-Team holt dreimal Gold, zweimal Silber und viermal Bronze.
Kornwestheim - Ordentlich abgesahnt haben die Aktiven der Kampfsportschule Red Dragon von Trainer Tayland Boyaci bei der Weltmeisterschaft der World Karate and Kickboxing Commission (WKC) im irischen Dublin. Insgesamt dreimal Gold, zweimal Silber und viermal Bronze brachten die jungen Kickboxer Glikeria Koutsianou, Halimenur Caglar, Samet Tekel, Özlem Nur Can, Celine Saied Ahmad, Samir Saied Ahmad und Ivona Vurbic zurück in die Heimat. Als Teil des Nationalteams trugen die Boyaci-Schüler maßgeblich zum Ergebnis der Deutschen in der Gesamtwertung bei. Es reichte dennoch „nur“ zum sechsten Platz im Nationenranking, da die Konkurrenz aus Kanada, den USA, England, Schottland und Irland zu stark war. „Bei knapp 1600 Teilnehmern war der Konkurrenzdruck unglaublich hoch“, erklärt Trainer Tayland Boyaci. „Die großen Kickbox-Nationen hatten sehr starke Teams und großartige Kämpfer dabei.“
Der große Druck schreckte die Red Dragons allerdings nicht. Schon beim Wiegen lief alles wunschgemäß. Bei den jeweiligen Gewichtsklassen waren gerade einmal 100 Gramm Abweichung erlaubt. „Ist ein Sportler zu schwer oder leicht, muss er in die nächsthöhere oder niedrigere Gewichtsklasse. Für uns war es eine große Erleichterung, als alle dort starten konnten, wo sie gemeldet waren“, sagt Boyaci.
Samir Saied Ahmad trat in der Kategorie Jungen unter 50 Kilogramm an und ging gegen seinen Gegner aus der Mannschaft der USA schnell mit 6:2 Punkten in Führung. Gegen Ende ließ die Konzentration nach und der Red Dragon musste doch eine knappe Niederlage einstecken. Auch Samet Tekel ging in seiner ersten Begegnung leer aus. Das Los bescherte ihm gleich den kanadischen Topfavoriten seiner Gewichtsklasse. Trotz einiger guter Aktionen und erbitterter Gegenwehr bekam er keinen Stich. Den Auftakt der Jungen glich Celine Saied Ahmad aus. Sie setzte sich mit souveräner Kampfweise durch und erreichte nach einigen klaren Siegen, unter anderem gegen Favoritinnen aus Irland, das Finale. „Celine hat ihre Gegnerinnen mit gezielten Kicks und schnellen Handtechniken dominiert und ihr hartes Training optimal in den Wettkampf umgesetzt“, schwärmt ein stolzer Trainer.
Mit Halimenur Caglar zog eine weitere junge Dame aus Kornwestheim souverän ins Finale ihrer Gewichtsklasse ein und ließ auch die Topfavoritinnen der USA hinter sich. Auch Glikeria Koutsianou zeichnete sich durch ihre abgebrühte und berechnende Kampfweise aus und erreichte das Finale ihrer Kategorie. Ozlem Nur Can erkämpfte sich am zweiten Tag des Turniers die Bronzemedaille. „Mit drei Finaleinzügen hatte ich nicht gerechnet“, sagt Boyaci. „Nicht weil ich es meinen Dragons nicht zutraute, sondern weil das Niveau extrem hoch war bei dieser WM.“
Auch bei den Teamkämpfen machten die Dragons eine gute Figur. Das zweite Team, bestehend aus Halimenur Caglar, Celine Saied Ahmad und Ivona Vurbic sicherte sich die Bronzemedaille. Das erste Team mit Glikeria Koutsianou, Özlem Nur Can und Chantal Schröder aus Hamburg zog nach einigen fulminanten Kämpfen ins Halbfinale und besiegte das englische Team souverän. Damit stand die erste Mannschaft der Dragons im Kampf um die Weltmeisterschaft in der Kategorie Damen-Teamkämpfe und gewann diese auch. „Seit 2009 hat es kein Jugendteam aus Deutschland mehr zum Titel geschafft“, sagt Boyaci. In den Finalkämpfen am letzten Tag des Turniers sicherten sich Özlem Nur Can und Glikeria Koutsianou noch beide die Weltmeisterschaft in ihren Gewichtsklassen. Celine Saeid Ahmad und Halimenur Caglar holten zwei Silbermedaillen.