Die Hermann Paule Gesellschaft ist ein traditionsreiches Unternehmen aus Stuttgart. Foto: Paule GmbH

Der Umzug des Traditionsunternehmens Paule von Stuttgart nach Esslingen ist kein Skandal. Aber die Aufregung hätte sich leicht vermeiden lassen, kommentiert unser Autor Kai Holoch.

Esslingen - Natürlich hätte es noch schlimmer kommen können. Die nun anstehende Umsiedlung der renommierten, in vierter Generation als Familienunternehmen geführten Schwerlogistikfirma Hermann Paule von Stuttgart ins Esslinger Industriegebiet Neue Neckarwiesen ist – das muss bei aller Aufregung gesagt werden – kein Skandal. Ohne Logistikunternehmen würde die Wirtschaft nicht funktionieren, und auch diese Firmen brauchen Flächen, um ihre Fahrzeuge abstellen zu können.

Paule-Ansiedelung ist Paradigmenwechsel

Richtig ist aber auch, dass der Esslinger Gemeinderat vor Jahren beschlossen hatte, auf Logistikunternehmen in den Neckarwiesen zu verzichten und stattdessen das Industriegebiet mit der Ansiedlung hochwertiger, moderner Arbeitsplätze aus der damaligen Krise zu führen. So gesehen ist der aktuelle Gemeinderatsbeschluss höchst problematisch, bedeutet er doch einen Paradigmenwechsel.

Schuld daran, dass es dazu gekommen ist, trägt vor allem Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht. Die Art und Weise, wie er wieder einmal versucht hat, eine wichtige Entscheidung am Gemeinderat vorbeizuschmuggeln, musste dem Gremium sauer aufstoßen. Jetzt ist Wallbrecht in Not. Denn neben der unerwünschten Paule-Ansiedlung muss er mit einem erheblichen Ansehensverlust klarkommen.