Bei der kleinen Lösung sollen Möblierung, Baumstandorte, Beleuchtung und Bodenbelag des Löwenplatzes verbessert werden. Bei der zunächst geplanten großen Lösung (siehe Grafik) hätte sich auch die Verkehrsführung geändert. Illustration: Stadt Stuttgart

In der nicht öffentlichen zweiten Lesung des Doppelhaushalts 2016/17 gab es eine deutliche Mehrheit für die kleine Lösung im Weilemer Zentrum: Der Löwenplatz soll umgestaltet, aus der Kreuzung aber zunächst kein Kreisverkehr werden.

Weilimdorf - Anfang November hatte der Bund der Selbstständigen (BDS) Alarm geschlagen (wir berichteten). Die Weilimdorfer Gewerbetreibenden befürchteten einen Stillstand im Ortszentrum: Im Zuge der Haushaltsberatungen zeichnete sich ab, dass für die seit langem geplante Umgestaltung des Bereichs rund um den Löwen-Markt kein Geld bereitgestellt werden sollte. Nun kommt doch wieder Bewegung in die Sache: In der nicht öffentlichen zweiten Lesung des Doppelhaushalts 2016/17 gab es am Montag, 7. Dezember, im Verwaltungsausschuss eine deutliche Mehrheit für die von den Freien Wählern ins Spiel gebrachte sogenannte kleine Lösung. Die sieht vor, den Löwenplatz umzugestalten, ohne die angrenzende Kreuzung neu zu ordnen. 583 000 Euro werden dafür veranschlagt.

Ursprünglich war angedacht, im Zuge des Umbaus der Kreuzung Solitude-/ Renn- und Pforzheimer Straße zu einem Kreisverkehr auch das Kiesbett auf dem Löwenplatz neu zu gestalten. Dafür hatte das Tiefbauamt 1,749 Millionen Euro für den kommenden Doppelhaushalt angemeldet. Im Haushaltsentwurf der Verwaltungsspitze wurde das Vorhaben allerdings nicht berücksichtigt, aus dem Gemeinderat kamen entsprechende Anträge nur von den Fraktionen der Freien Wähler (FW) und der AfD, die zusammen lediglich acht der 60 Stadträte stellen.

Anfang 2017 könnte mit dem Umbau begonnen werden

Der FW-Fraktionsvorsitzende Jürgen Zeeb hat nun im Rahmen der Haushaltsberatungen vorgeschlagen, zunächst nur den Löwenplatz umzugestalten. Dies sei grundsätzlich möglich, beschied die Stadtverwaltung. „Ich halte das für eine sinnvolle Geschichte. Das tut den umliegenden Geschäften gut, wenn man den Platz aufwertet“, sagt Zeeb. Er sei daher sehr froh, dass sich die Mehrheit der Ratskollegen im Verwaltungsausschuss dafür ausgesprochen habe. Nun hoffe er, dass dies auch bis zur endgültigen Entscheidung am 18. Dezember Bestand habe. Der Vorsitzende der AfD-Fraktion Bernd Klingler sagt, er sei relativ zufrieden: „Wir hätten natürlich gerne das gesamte Projekt gehabt, aber es ist besser als gar nichts.“ Ganz ähnlich äußert sich auch der Weilimdorfer BDS-Vorsitzende Eckhardt Binder. Er sei froh, dass das Ortszentrum attraktiver werden solle.

Vor zwei Jahren hatte die Verwaltung noch empfohlen, den Platz nicht vor der Kreuzung umzugestalten. Nun ist vorgesehen, die Gehwege und Fahrbahnränder zu belassen und nur den Löwenplatz selbst anzugehen. „Mit der Planung, die jetzt besteht, muss später in den Platz nicht mehr eingegriffen werden“, erklärt Bezirksvorsteherin Ulrike Zich. Sie freut sich, dass zumindest die kleine Lösung realisiert werden soll. Auch für Nicolaus Welker vom Tiefbauamt ist das ein gangbarer Weg: „Dabei werden nur der Bodenbelag, die Möblierung, Beleuchtung und Baumstandorte verändert.“ Er rechnet damit, dass im Lauf des nächsten Jahres die Planungen abgeschlossen und die Arbeiten ausgeschrieben werden könnten: „Das Konzept steht ja schon.“ Erfahrungsgemäß könnte dann Anfang 2017 mit dem Umbau begonnen werden. Vorausgesetzt, der Gemeinderat gibt am 18. Dezember sein Plazet dafür.