Die Weitblick-Tour hält, was ihr Name verspricht – und das in alle Richtungen. Foto: LRA GP

Im Stauferkreis sind 15 Rundwanderwege neu angelegt worden. Wir stellen die Löwenpfade nach und nach vor. Im elften Teil der Serie geht es auf die Weitblick-Tour.

Kreis Göppingen - Zu Beginn kann es sich der unbedarfte und womöglich ortsfremde Wanderer nur schwer vorstellen, dass die Weitblick-Tour wirklich mit grandiosen Aussichten und Panoramen aufwarten kann. Der Startpunkt dieses Löwenpfads liegt im Längental bei Geislingen, das zwar sehr malerisch ist, aber eben nicht allzu tief oder gar weit blicken lässt. Das kurze und gemütliche Einrollen in die Wanderung mündet aber rasch in einen recht knackigen Aufstieg und mit jedem Schritt wird klar, dass die gut zwölf Kilometer lange Runde ihren Namen völlig zurecht bekommen hat.

Auf der Albhochfläche angekommen zeigt sich zunächst einmal die typische Naturlandschaft: Felder und Wiesen, Heide und Wälder. Nach gut einem Drittel der Strecke könnte dann bereits die erste längere Pause eingelegt werden. Eine Einkehr im kleinen Weiler Kuchalb, etwa bei „Mutter Franzl“, lohnt allemal. Frisch gestärkt geht es von hier aus dann ohnehin Schlag auf Schlag. Zur Maierhalde und einer tollen Aussicht auf die drei Kaiserberge sowie weit in die Region Stuttgart hinein, sind es nur wenige Meter – und nun folgt wirklich ein Weitblick dem anderen.

Wieder nur ein kurzes Stück weiter bietet sich vom Hohenstein aus ein völlig neues Panorama. Das Filstal und der „andere“, steil aufragende Albtrauf bestimmen das Bild. Hier ist wohl auch der richtige Fleck um sich die Sage „Der feurige Reiter“ zu Gemüte zu führen, die von gespenstischem Treiben auf der früheren Burg Scharfenschloss zu berichten weiß. Diese gibt es, wie auch für alle anderen Löwenpfade, entweder per Smartphone und QR-Code oder direkt auf der Homepage.

Da sich im Anschluss die Richtung der Tour ändert, öffnet sich plötzlich ein neues Blickfeld. Der naturbelassene Weg – sicher ein der Höhepunkt der Strecke – führt, oberhalb von Gingen und Kuchen, wieder auf Geislingen zu. Wer dort am späten Nachmittag wandelt, darf sich zudem auf ein tolles Lichtspiel durch die tief stehende Sonne freuen. Am Tegelberg vorbei geht es nun noch zum Kuhfelsen, mit immer wieder wechselnden Aussichten auf die Fünftälerstadt. Nach einem steilen Abstieg und nach spätestens vier Stunden sollte das Längental, je nachdem wie umfangreich die Pausen ausgefallen sind, wieder erreicht sein, wo noch ein gedanklicher Rückblick auf die Weitblicke möglich ist.