Die Steigen-Tour macht ihrem Namen alle Ehre: mit ihren Auf- und Abstiegen sowieso, aber auch mit ihrem Ausblick auf die legendäre Geislinger Steige. Foto: Landratsamt Göppingen

Im Stauferkreis sind 15 Rundwanderwege neu angelegt worden. Wir stellen die Löwenpfade nach und nach vor. Im fünften Teil der Serie geht es auf die Steigen-Tour bei Geislingen.

Geislingen - Zwischen gut drei und knapp 18 Kilometer lang sind die Rundwanderwege, die in den vergangenen Monaten im Landkreis Göppingen unter dem Titel „Löwenpfade“ neu angelegt und ausgeschildert worden sind. Die längste und mithin auch anspruchsvollste der insgesamt 15 Routen ist dabei zweifellos die Steigen-Tour bei Geislingen. Das liegt zum einen an den 17,8 Kilometern, die zu bewältigen sind, zum anderen aber auch an den teils stattlichen Auf- und Abstiegen, die sich jeweils auf mehr als 400 Höhenmeter summieren und unter anderem dafür sorgen, dass die Runde ihrem Namen absolut gerecht wird.

Von der Geislinger Jahnhalle aus wandelt man – ohne auf das beim Wandern übliche Naturerlebnis verzichten zu müssen – auf den Spuren der Zugverkehrsgeschichte. Im ersten Teil geht es in einem steilen Schwenk hinauf zur Burgruine Helfenstein und weiter zum Ödenturm, ehe die Steigen-Tour wieder parallel zu der kurvigen und steilen Bahnstrecke verläuft, die Zügen seit fast 170 Jahren als wichtige Ost-West-Verbindung dient. Immer wieder gibt es imposante Ausblicke auf den Schienenstrang und Gelegenheiten, um innezuhalten. Auf dem weiteren Weg entlang des Albtraufs zur Ziegelhütte ist zudem – vielleicht am Galgenbergfelsen – ein guter Ort, um sich die Legende vom „Galgenbrünnele“ zu Gemüte zu führen. Diese kann, wie für jeden anderen der 15 Löwenpfade auch, per Smartphone und QR-Code oder direkt über die Homepage abgerufen werden.

Vor dem nächsten Aufstieg zum Wittinger Fels nach rund zehn Kilometern gibt es zwei gute Möglichkeiten zur Einkehr: eben die Ziegelhütte bei Amstetten oder aber, nach dem Abstieg auf einem der ältesten Handelswege der Alb, im Straub’schen Mühlencafé. Frisch gestärkt fallen die Schritte durchs hübsche Rohrachtal leicht, ehe die Tour auf der anderen Steigenseite wieder bergan führt. Über den Wittinger Fels, den Tirolerfelsen und den Geiselstein geht es zum Ostlandkreuz – mit tollen Ausblicken unter anderem auf die fünf Täler rund um die Stadt Geislingen sowie in Richtung der drei Kaiserberge. Die Tageswanderung – fünfeinhalb bis sechs Stunden sollten eingeplant werden – ist hier oben auf der Schildwacht allerdings noch nicht zu Ende. Die letzten gut zwei Kilometer führen wieder steil hinunter zur Jahnhalle: bei trockenem Wetter kein Problem, bei Regen und feuchtem Boden ist Trittsicherheit unerlässlich.