Auf dem gemächlichen Rückweg zum Hexensattel lohnt ein Blick zurück: auf die Nordalb, das Fuchseck, den Wasserberg und den Haarberg (von links). Foto: Landratsamt Göppingen

Im Stauferkreis sind 15 Rundwanderwege neu angelegt worden. Wir stellen die Löwenpfade nach und nach vor. Im vierten Teil der Serie geht es auf den Orchideenpfad bei Reichenbach im Täle.

Deggingen - Silberdisteln und Küchenschellen, Bienenragwurz und Knabenkraut: Wer seltene und geschützte Orchideen liebt – und zwar solche, die bei uns in freier Natur vorkommen – ist auf diesem Löwenpfad goldrichtig. All diese Pflanzen- und mit etwas Glück einige ebenso seltene Tierarten sind auf dem Rundwanderweg Orchideenpfad zu bewundern. Die gut neun Kilometer lange Tour, die am Parkplatz Hexensattel zwischen Reichenbach im Täle und Unterböhringen beginnt, eignet sich aber beileibe nicht nur für Naturliebhaber, sondern für jeden halbwegs fitten Wanderer.

Auf der gesamten Strecke müssen nur 168 durchaus machbare Höhgenmeter überwunden werden, wobei der steilste Anstieg gleich zu Beginn wartet. Dieser führt, oberhalb einer steilen Wacholderheide, mitten hinein ins Naturschutzgebiet Wasserberg-Haarberg. Es geht hinauf auf den Haarberg mit seinem hölzernen Kruzifix – und einer tollen Aussicht. Hier oben kurz inne zuhalten, ist also keinesfalls verkehrt, ehe der Weg durch Wald und über Trockenwiesen hinweg zum Wasserberghaus führt. Neben einer deftigen Stärkung wartet dort ein Fernblick zu den drei Kaiserbergen und ins untere Filstal auf die die Orchideenpfadgänger.

Im Anschluss geht es wieder bergab, weiter in Richtung Gairenhof. Auf einer der vielen Sitzbänke entlang des Wegs bieten sich kleine Pausen zum Verweilen an. Zudem sind sie bestens geeignet, um sich die Sage „Das Pelzweible vom Rommental“ zu Gemüte zu führen, die, wie für jeden anderen der 15 Löwenpfade per Smartphone und QR-Code oder direkt über die Löwenpfad-Homepage unterwegs abgerufen werden kann.

Zum Genießen bietet die zweite Hälfte der Route ohnehin reichlich Gelegenheit. Am Rande des Naturschutzgebiets ist Ausrollen und Ausschau halten angesagt, hinunter ins Täle, wo der Fischbach plätschert oder hinüber zur Nordalb. Ein Blick zurück lohnt ebenfalls: Haarberg, Wasserberg und Fuchseck bilden die Kulisse, ehe nach insgesamt drei Stunden der Hexensattel wieder erreicht ist.