Mal Wald, mal Wiese, mal Wachholderheide: die Berta-Hörnle-Tour, die am Sonntag offiziell eröffnet wird, bietet an Alb-Landschaft so ziemlich alles. Foto: LRA GP

Im Stauferkreis sind 15 Rundwanderwege neu angelegt worden. Wir stellen die Löwenpfade nach und nach vor. Im zweiten Teil der Serie geht es auf die Berta-Hörnle-Tour bei Bad Boll.

Bad Boll - Für den Deutschen Wanderverband steht das Urteil über die Berta-Hörnle-Tour bereits fest, ehe diese am nächsten Sonntag eröffnet wird. Der 14,5 Kilometer lange Löwenpfad bei Bad Boll ist in der Kategorie „Traumtour“ zertifiziert worden. Und in der Tat gibt es auf dem Rundweg, auf dem 357 Höhenmeter absolviert werden müssen, neben traumhaften Ausblicken etliche weitere Gelegenheiten zum Träumen.

Einen innerfamiliären Albtraum könnten, gleich nach dem Start am Parkplatz Pappelweg, indes Eltern erleben, die ihre Sprösslinge dabei haben. Es geht ein Stück auf dem Naturpfad Sinnenswandel entlang, der dann aber vorerst wieder verlassen werden muss. Also entweder die Kinder irgendwie ablenken oder darauf verweisen, dass die Erlebnisstationen zum guten Schluss als Belohnung warten.

Erst einmal führt die Berta-Hörnle-Tour jedoch zum Tempele, das ebenfalls Abwechslung bietet. Seinem ursprünglichen Namen Belvedere, was auf Italienisch Ort mit schöner Aussicht heißt, macht das an dieser Stelle untypische Bauwerk für die einst königlichen Kurgäste ebenfalls Ehre. Von hier aus geht es weiter bergauf, zum Hörnle, wo der nächste Ausblick in Richtung Stuttgart und Albtrauf wartet.

Dieser wird im Anschluss, in entgegengesetzter Richtung erklommen. Der Kornberg ruft, was einen Anstieg um 200 auf 800 Höhenmeter erfordert. Wer am Wochenende unterwegs ist, kann es sich hier oben in der gleichnamigen Hütte gut gehen lassen. Danach wird es, obwohl erst gut die Hälfte der Strecke absolviert ist, ohnehin entspannter. Die Route führt talwärts. Zunächst erreicht man die Bertaburg, wo die passende Löwenpfad-Geschichte mittels Smartphone und QR-Code oder über die Löwenpfade-Homepage abgerufen werden sollte.

Es geht darin um die mildtätige Stauferprinzessin und spätere Gräfin Berta von Boll. Sie hatte, nachdem Schneegänse auf den Feldern der Ärmsten großen Schaden angerichtet hatten, eine hölzerne Gans schnitzen und auf einen Pfahl setzen lassen, um die die räuberischen Tiere zu verscheuchen. Der Legende nach hat das funktioniert.

Über die Boller Heide und die Silberpappel nähert sich die Berta-Hörnle-Tour wieder ihrem Startpunkt. Und wer nach viereinhalb Stunden noch Zeit hat, auf den wartet, wie gesagt schon, der Sinneswandel.