Da die Täterin tot sei, fehle für ein Strafverfahren die Grundlage, so die Staatsanwaltschaft.

Lörrach - Das Ermittlungsverfahren zum Amoklauf von Lörrach mit vier Toten und 18 Verletzten wird eingestellt. Rund einen Monat nach der Tat seien die juristischen Nachforschungen abgeschlossen, die Ermittlungen würden in den kommenden Wochen eingestellt, sagte der leitende Staatsanwalt Dieter Inhofer am Sonntag.

Da die Amokläuferin tot sei, fehle die Grundlage für ein Strafverfahren. Und für ein Fehlverhalten der Polizei, anderer Behörden oder Beteiligter gebe es keine Anhaltspunkte.

Eine 41 Jahre alte Rechtsanwältin und frühere Sportschützin hatte am 19. September in Lörrach ihren fünfjährigen Sohn, ihren Ehemann sowie einen Krankenhauspfleger getötet, bevor sie von der Polizei im Flur des Lörracher Krankenhauses erschossen wurde.

Zudem verletzte sie drei Menschen durch Schüsse, darunter einen Polizisten. 15 Menschen waren verletzt worden, als die Frau ihre Wohnung in die Luft sprengte.

Polizei legt Abschlussbericht vor

Die Polizei habe in den vergangenen Tagen einen vorläufigen Abschlussbericht vorgelegt, sagte Inhofer. Es fehlten nun nur noch einige Fotos und Dokumente vom Tatort. Diese werden in den kommenden Tagen vom Landeskriminalamt (LKA) in Stuttgart erwartet. Sobald diese vorliegen, werde der Fall zu den Akten gelegt.

Das genaue Motiv der Amokläuferin bleibe unklar, sagte Inhofer. Fest stehe lediglich, dass die Frau die Tat geplant habe. Sie habe unter der Trennung von Mann und Sohn gelitten sowie unter zwei Fehlgeburten, die sie in den vergangenen Jahren hatte. Ob dies der alleinige Grund für die Tat war, habe nicht geklärt werden können.

Die 50 Polizisten, die sich der Amokläuferin entgegenstellten, sind den Angaben zufolge alle wieder im Dienst. Sie werden psychologisch betreut, sagte Polizeisprecher Dietmar Ernst der dpa. Unter ihnen sind 17 Beamte, die eine intensivere Betreuung benötigen. Dies werde noch längere Zeit in Anspruch nehmen.