Ein Blutlache zeugt von der Schreckenstat, die in der Nacht zum Freitag in diesem Mehrfamilienhaus in Lörrach geschah. Foto: dapd

In der Nacht zum Freitag eskalierte in Lörrach ein Beziehungsstreit: Drei Männer starben.

Lörrach - Bei einem Familiendrama im baden-württembergischen Lörrach hat ein 59 Jahre alter Mann seinen Sohn und den neuen Lebensgefährten seiner Ex-Frau erschlagen. Im Anschluss an die Tat beging er Selbstmord, wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag mitteilten. Die 37-jährige Frau wurde bei der Tat schwer verletzt. Als Motiv nehmen die Ermittler Eifersucht und Hass an.

Eigenen Sohn erschlagen

Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass der 59-Jährige zunächst seinen 19 Jahre alten Sohn in seiner Wohnung erschlug, bevor er sich zur Wohnung seiner Ex-Frau begab. Die Leiche des 19-Jährigen, der bei der Mutter lebte, wies massive Kopfverletzungen auf, die von stumpfer Gewalt herrühren.

In der Wohnung seiner Ex-Frau traf er den neuen Lebensgefährten an, den er erschlug. Die Polizei fand die Leiche des 34-Jährigen ebenfalls mit massiven Kopfverletzungen. Anschließend soll der Mann versucht haben, seine 37-jährige Ex-Frau umzubringen.

Frau flüchtete schwer verletzt zu Nachbarn

Die Frau konnte schwer verletzt zu einem Nachbar flüchten. Dieser verständigte kurz vor 2 Uhr die Polizei. Die Frau wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Der mutmaßliche Täter beging schließlich Selbstmord, indem er sich am Balkon erhängte. Dabei sei sein Kopf abgetrennt worden. Die herbeigerufenen Beamten fanden beim Eintreffen die Leiche des Mannes hinter dem Haus. Wie der Mann, der etwa zwei Kilometer von dem Haus seiner Ex-Frau entfernt wohnte, in die Wohnung der Frau gelangte, war noch unklar.

Mann saß wegen Vergewaltigung bereits in Haft

Die Ehe des Paares wurde nach Angaben der Polizei 2006 geschieden. Die Frau war bereits in der Vergangenheit von dem eifersüchtigen Ex-Mann bedrängt worden. So hatte der Mann seine damalige Ehefrau 2005 vergewaltigt und mit heißem Öl übergossen. Der Mann wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, die er teilweise verbüßte. Seit seiner Freilassung wurde er nicht mehr aktenkundig.

Eine Ermittlungsgruppe mit 15 Beamten hat die Ermittlungen übernommen.