Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes liegt der Lohn von mehr als jeder vierten Frau unter der Marke von 14 Euro pro Stunde. Bei den Männern sind weniger Arbeitnehmer im Niedriglohnbereich tätig.
Mehr als jede vierte Arbeitnehmerin in Deutschland verdient laut Statistik weniger als 14 Euro in der Stunde. Das geht aus einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hervor, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag) berichtet. „Die Niedriglohnpolitik der Bundesregierung ist frauenfeindlich“, sagte die Parteigründerin und Co-Vorsitzende Sahra Wagenknecht der Zeitung.
Gendern allein bringe keine Gleichberechtigung: „Das Mindeste ist, dass Armutslöhne gesetzlich verboten werden. Der 1. Mai in diesem Jahr sollte Druck für einen Mindestlohn von 14 Euro machen.“
3 Millionen Arbeitnehmerinnen bekommen weniger als 13 Euro
Den Angaben zufolge verdienen 4,8 Millionen Arbeitnehmerinnen weniger als 14 Euro in der Stunde. Das entspreche 25,1 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse. Bei den Männern sei dieser Anteil mit 17,4 Prozent deutlich geringer, betroffen seien 3,5 Millionen Männer. Jede sechste Frau liege sogar unter 13 Euro, das seien 3,2 Millionen Beschäftigte.
„Dass der Mindestlohn zum 1. Januar nur um magere 41 Cent erhöht wurde, trifft insbesondere Frauen“, betonte Wagenknecht. Zudem sei der aktuelle Mindestlohn von 12,41 Euro europafeindlich: „Würde die Bundesregierung die geltende EU-Mindestlohnrichtlinie ratifizieren, wären heute schon 13,53 Euro die Untergrenze.“