Stuttgarter freuen sich, dass ihre kleinen Lieblings-Boutiquen in und um Stuttgart bald wieder geöffnet haben. Foto: Shutterstock/ Hunter Bliss Images

Gemütlicher Buchladen, Spielzeuggeschäft mit Herz für die Kleinen, Boutique mit Klamotten abseits des Mainstreams - fast jeder hat einen Lieblingsladen. Warum es so toll ist, dass diese nun wieder öffnen dürfen? Hier sind ein paar Antworten!

Für die einen ist es die kleine Kaffeerösterei, in der zwar das heißschwarze Getränk auch weiterhin nicht vor Ort genossen, dafür die frisch gemahlenen Bohnen wieder mit nach Hause genommen werden dürfen, für die anderen die hübsche Boutique, die keine Massenware von der Stange führt oder das Schmuckgeschäft, das in der Goldschmiedewerkstatt ganz individuelle Wünsche erfüllt. Jeder hat solch einen „Lieblingsladen“ den es in dieser Art nur einmal gibt und der in der Zeit der Schließung aufgrund von Corona schmerzlich vermisst wurde.

In einer nicht ganz repräsentativen, dafür umso emotionaleren Umfrage haben uns Bekannte, Freunde und Familienmitglieder - selbstverständlich am Telefon - erzählt, warum es allerhöchste Zeit wird, dass ihr „Lieblingsladen“ am 20. April wieder seine Türen öffnen darf.

Bruno, 49: „Der Weinhändler bei mir um die Ecke war zwar auch in der Corona-Krise findig. Man konnte online bestellen und nach Absprache vor der Ladentür abholen. Dennoch fehlte mir das fachsimpeln über gute Tropfen, manche kleine Geschenkidee, die er als Mitbringsel für Freunde hatte oder das Kochrezept, das er passend zum Wein mit in die Einkaufstüte packte.“

Kathrin, 28: „Klar musste ich die letzten Wochen nicht auf coole Klamotten verzichten. Online die neuesten Styles und Trends aufgespürt und ab damit in den Warenkorb. Ist zwar bequem, aber Spaß macht es mir zumindest nicht. Dazu das lästige Zurückschicken, wenn es nicht passt oder gefällt. In meiner süßen Stammboutique dagegen kennen mich die Verkäuferinnen mittlerweile, wissen was mir steht und gefällt. Ich kann die Kleider gleich vor Ort anprobieren und – was mir ganz wichtig ist – anfassen. Die Haptik zählt für mich sehr.“

Sabine, 34: „Ich freu mich wie ein kleines Kind darüber, dass der Blumenladen ein paar Straßen weiter wieder öffnen darf. Der Duft dort drin und das Farbenmeer. Herrlich. Zudem binden die Floristinnen dort schlicht die schönsten Sträuße und geben Tipps für Standort und Pflege der Pflanzen.“

Johannes 21: „Dass mein Bike-Shop wieder offen hat, ist gerade jetzt, wo die Saison startet, top! Zwar konnte ich mein Rad weiterhin zum Reparieren bringen, da die Werkstatt offen haben durfte. Aber das Quatschen über die besten Downhill-Bikes, Insider-Tipps für gute Strecken oder die neuesten Trends auf dem Markt waren nicht drin.“

Rudolf, 71: „Dieses Jahr hatten meine Frau und ich bereits eine Reise nach Schottland gebucht. Vermutlich fällt sie ins Wasser. Daher freut es mich umso mehr, dass der Whiskyhändler meines Vertrauens wieder öffnet. Zwar wird er aufgrund der Abstands- und Hygieneregeln sicher keine Verkostung im Laden machen dürfen. Aber er weiß, was er mir mit nach Hause geben kann. Dort werde ich mit dem Gaumenschmeichler zumindest gedanklich auf Schottlandreise gehen.“

Nicolas, 6: „Nur am Computer Spielsachen anschauen ist blöd. Viel lieber mach ich das beim Herrn Müller im Laden. Da sind so viele Spielsachen. Bis an die Decke. Mama sagt, dass wir wegen Corona dort erst mal nichts anfassen dürfen wie sonst. Das ist doof. Aber Herr Müller schenkt mir und meiner Schwester immer einen Luftballon. Auch meinen tollen Drachen haben wir dort gekauft.“

Brigitte, 65: „Mein Buchladen ist eigentlich kein Laden. Mehr ähnelt er einer guten Stube. Mit gemütlichen Sesseln, zum Drinsitzen und ein wenig zu schmökern. Das wird wohl aktuell nicht möglich sein. Aber auf den heimeligen Geruch dort und die Empfehlungen der Mitarbeiter, die sie mit Kärtchen an den Büchern befestigt haben, freue ich mich sehr. Außerdem gibt es nur dort derart liebevoll als Geschenk verpackte Schmöker.“