Lloyd Austin ist am Dienstag in Stuttgart gelandet Foto: Flughafen Stuttgart

Hoher Politikerbesuch in der baden-württembergischen Landeshauptstadt: Joe Bidens Verteidigungsminister hat am Dienstag Stuttgart besucht. Wir verraten, was Lloyd Austin hier wollte.

Stuttgart - Es ist ein ranghoher Besucher, der am Dienstagabend aus einer Maschine am Stuttgarter Flughafen steigt: Lloyd Austin, US-Verteidigungsminister, hat eine Stippvisite in der baden-württembergischen Landeshauptstadt gemacht. Doch warum ist er gekommen?

Dreieinhalb Monate nach der Vereidigung von US-Präsident Joe Biden ist es der erste Besuch eines Ministers der neuen US-Regierung in Deutschland. Austin hatte zuvor Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer getroffen und ist dann nach Stuttgart weitergereist.

Warum der US-Verteidigungsminister Stuttgart besucht

Dort wollte er mit Soldaten in den US-Kommandozentralen für die Truppen in Afrika und Europa sprechen. Der Besuch soll die Rückkehr zu einer engen militärischen Abstimmung mit Deutschland einleiten, die es in der Ära von Präsident Donald Trump nur noch sehr eingeschränkt gab.

US-Präsident Trump wollte eigentlich 12.000 Soldaten aus Deutschland abziehen. Sein Nachfolger Biden hat die Pläne schnell gestoppt. Das ist aber noch nicht alles. Bidens Verteidigungsminister Austin hat bei seinem Deutschlandbesuch eine dicke Überraschung im Gepäck.

Die USA stocken im Herbst ihre Truppen in Deutschland um 500 Soldaten auf. „Diese Truppen werden die Abschreckung und Verteidigung in Europa stärken“, kündigte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Dienstag bei seinem Antrittsbesuch in Berlin an. Die Soldaten werden im September und Oktober in Mainz und Darmstadt stationiert und 750 Familienangehörige mit nach Deutschland bringen. Mit der Entscheidung nimmt die Diskussion über die US-Truppenpräsenz in Deutschland und Europa eine überraschende Wendung.

Dort sind die US-Kommandozentralen für die Truppen in Europa und Afrika stationiert. Beide wollte Trump eigentlich in andere europäische Länder verlegen. Auch dieser Teil der Reise kann also als Zeichen gewertet werden, dass sich die USA von den Abzugsplänen Trumps endgültig verabschiedet haben.