Die Bevölkerung kann sich über den Corona-Schutz in ihrem Wohnort informieren. Das Landratsamt Ludwigsburg bietet eine Internetseite an, die wiederum auf die Sonderseiten der Kommunen weiterleitet.
Marbach/Bottwartal - Die Kommunen im Landkreis Ludwigsburg halten ihre Bürger über die neuesten Entwicklungen zum Schutz vor dem Coronavirus auf dem Laufenden. Derzeit sind nach Angaben des Landratsamtes Ludwigsburg 39 Personen im Landkreis als infiziert gemeldet. Die Städte und Gemeinden haben auf ihren Internetseiten spezielle Seiten eingerichtet, um über Entwicklungen in ihrem Gebiet zu informieren. Der Link zu den Sonderseiten steht auf einer Internetseite des Landratsamtes (siehe Info unten).
Fast alle Kommunen verfahren zum Schutz der Bevölkerung ähnlich. So werden alle kommunalen Veranstaltungen bis 19. April abgesagt, und die Einrichtungen der Städte und Gemeinden bleiben in diesem Zeitraum größtenteils geschlossen. Die Rathäuser in allen Kommunen sollten nur noch in dringenden Fällen aufgesucht werden. Standesamtliche Trauungen werden nur noch unter Auflagen vorgenommen, und zwar wenn ein Termin schon steht. Stattfinden sollen aber die bereits terminierten Gemeinderatssitzungen im Zeitraum bis zum 19. April. Die Gemeinden Affalterbach und Pleidelsheim hatten am Samstag Pressemitteilungen veröffentlicht, die Stadt Beilstein war damit bereits am Freitagabend an die Öffentlichkeit getreten (wir berichteten). Weitere Kommunen zogen im weiteren Verlauf des Wochenendes nach, so auch Murr, Steinheim, Großbottwar, Steinheim und Oberstenfeld.
Die Städte und Gemeinden erleben derzeit eine Herausforderung, „die für unser Land aber auch für uns als Kommune besonders umsichtiges Handeln erfordert“, heißt es etwa in dem Text aus Pleidelsheim, für den der Bürgermeister Ralf Trettner verantwortlich zeichnet. Die landesweite Schließung aller Schulen und Kindertageseinrichtungen vom kommenden Dienstag an sei unumgänglich, um die Erkrankungswelle abzuflachen und zu verzögern. Dies sieht auch Trettners Marbacher Kollege Jan Trost als vordringliches Ziel an, um vor allem kranke und ältere Personen zu unterstützen, „damit diese möglichst wenig Kontakte in der Öffentlichkeit bekommen und deren Infektionsrisiko minimiert wird.“ Wegen der Gesundheitsgefahr für Ältere finden keine Jubilarbesuche mehr statt, teilt die Stadt Großbottwar auf ihrer Homepage mit.
Der Murrer Bürgermeister Torsten Bartzsch will prüfen, ob Notbetreuung für die Kinder von Erziehungsberechtigten eingerichtet wird, „die durch ihre Arbeit zur Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur, der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, der öffentlichen Infrastruktur und der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr beitragen“. Für alle anderen Kinder solle laut Landesregierung keine Betreuung angeboten werden, da dies dem eigentlichen Zweck – der gewünschten Eindämmung des Virus – widersprechen würde, heißt es in dem Murrer Text.
Zwar seien die Kinderbetreuungseinrichtungen in Oberstenfeld am Montag, 16. März noch geöffnet, doch trifft das nicht für die Lichtenbergschule zu, teilt Bürgermeister Markus Kleemann in seinem Pressetext mit. Dort finde schon von Montag an kein regulärer Unterricht mehr statt. „Falls Sie bis dahin keine Betreuung für Ihr Kinder organisieren können, so kann Ihr Kind selbstverständlich am Montag zu den bekannten Unterrichtszeiten in die Schule kommen.“ Dieses Angebot solle aber nur im Notfall in Anspruch genommen werden.
Die Vereine werden gebeten, alle Versammlungen sowie Proben und Trainingseinheiten abzusagen – auch wenn dort weniger als 100 Personen anwesend sind. Die Stadt Steinheim habe einen Krisenstab eingerichtet, um die Ausbreitung von Covid-19 zu verlangsamen, berichtet der Steinheimer Bürgermeister Thomas Winterhalter in seinem Pressetext. „Für alle Menschen, auch hier in Steinheim, wird diese Situation in der nächsten Zeit große Einschränkungen und Veränderungen im Alltag mit sich bringen“, teilt Winterhalter den Bürgern mit, „auch deshalb, weil besonders die Reduzierung von direkten sozialen Kontakten sehr wichtig erscheint und diese auf das Notwendigste begrenzt werden sollten.“ Deshalb seien „wir alle gefordert, neue Formen des Kontaktes und gegenseitiger Unterstützung zu finden, um sozialer Kälte und Notsituationen entgegenzuwirken“.
Info: Der Link des Landratsamtes mit den Weiterleitungen zu den Sonderseiten der Kommunen und deren Informationen zu den Maßnahmen gegen das Coronavirus lautet https://katskreislb.de/2020/03/14/coronavirus-sonderseiten-der-kommunen/.