1911 wurde das Linden-Museum eingeweiht, die Sammlung kam aus den damaligen deutschen Kolonien. Foto: Linden-Museum

Namibia fordert Objekte aus dem Linden-Museum Stuttgart zurück, die einst die deutschen Schutztruppen erbeutet haben. Die Forderung ist berechtigt, meint Adrienne Braun.

Stuttgart - Die Herren kamen mit Kisten voller Schätze zurück. Ob es Forschungsreisende oder Missionare waren, Geschäftsleute oder Beamte, wer Ende des 19. Jahrhunderts in die deutschen Kolonien reiste, brachte Souvenirs mit – Ketten und Armbänder, Federschmuck, Geschirr oder Kultgegenstände. Ohne diese zahllosen Mitbringsel sähe es heute etwa im Linden-Museum Stuttgart sehr traurig aus: die Vitrinen leer, die Depots überflüssig. Denn 91 Prozent der Bestände des ethnologischen Museums sind während der Kolonialzeit ins Haus gekommen.