Linda Langheck befüllt einen „Fairteiler“ mit Obst und Gemüse, das schon bessere Zeiten gesehen hat, aber trotzdem noch genießbar ist. Foto: Horst Rudel

In der Küche von Linda Langheck läuft die Dörrmaschine Tag und Nacht. Denn die Mutter von drei Kindern aus Esslingen setzt alles daran, Lebensmittel zu verarbeiten, die sonst im Müll gelandet wären.

Esslingen - Sie haben einen prominenten Platz auf der Fensterbank in der Essecke bekommen: acht gerettete Ingwerknollen in acht geretteten Basilikum-Einwegplastiktöpfchen, alle liebevoll in Erde gebettet, die sie vor dem Verderben bewahren soll. Über sie wacht Linda Langheck, eine hoch gewachsene Frau, eingehüllt in einen langen Wollmantel, mit Mütze und Schal, denn vormittags, wenn die Familie ausgeflogen ist, wird nicht geheizt. Die Knollen sind Überbleibsel aus einer Supermarkt-Kiste, die ohne den Einsatz der Lebensmittel-Retterin im Müll gelandet wären. Eine Vorstellung, die Linda Langheck schwer erträgt. Die 38-jährige Tagesmutter ist eine von fünf „Botschaftern“, die den Esslinger Ableger der Initiative Foodsharing organisieren.