Bariton Johannes Kammler Foto: Staatsoper/Matthias Baus

Feiner Albtraum: Der Bariton Johannes Kammler singt Schuberts „Winterreise“ und Cornelius Meister begleitet ihn.

Es gibt eine quälende, typisch romantische Leitfrage im Werk Franz Schuberts: die Frage nach dem „Wohin?“ Sie schwebt auch drohend über der „Winterreise“, jenem Zyklus aus 24 Liedern, in dem ein einsamer Wanderer durch eine Welt vereister Flüsse, lauernder Krähen, aufbrausender Wetterfahnen, flackernder Irrlichter und erschreckender Nebensonnen irrt. Kurz: eine Welt der (Alb-)Träume und Halluzinationen. Jedes der Lieder ist eine Station auf seinem Weg in den Tod. Die „Winterreise“ ist ein bedeutendes Werk und Garantin für ein volles Haus. Auch im Liedkonzert der Stuttgarter Oper im Vortragssaal der Staatsgalerie war jetzt wieder so gut wie jeder Platz besetzt.