Stecker rein und schon spielt die Musik für den Sänger Wolfgang Seljé. Foto: Ines Rudel

Wolfgang Seljé ist Frank Sinatra-Fan – aber er hat seine eigene Interpretation von Frankie-Boy-Songs. Die Begleitung bekommt der Stuttgarter Sänger zuverlässig aus seiner handlichen Stereoanlage.

Stuttgart - Jeder DJ braucht mehr Equipment als der Sänger Wolfgang Seljé. Der Bariton reist mit seinem beige-braun karierten Vintage-Pappköfferchen an und packt seine Big Band aus: In Samt gehüllt transportiert er das handliche schwarze Rechteck. Es ist seine Stereoanlage von Bang und Olufsen: Bestechend geradlinig und mit winzigen, fast unsichtbaren Tasten in der oberen Leiste zu bedienen. Zu kaufen gibt es sie nicht mehr, denn Seljé hat sie vor 17 Jahren in einem Schaufenster stehen sehen und begann damals sofort, mit sich zu kämpfen: „Der Preis war noch in Mark daraufgeschrieben.“ 2000 kostete sie. „Für mich war das damals eine Menge Geld.“

Sinatra auf Schwäbisch

Aber der Entschluss, zu investieren hat sich gelohnt. Bis heute hat sie den Sänger bei gut 2000 Auftritten begleitet. Anfangs hatte er sich CDs mit der Abfolge seines Programms gebrannt. „Das instrumentale Halb-Playback kann man kaufen, aber ich brauche eine andere Reihenfolge“ erklärt er. Vorzugsweise mit Sinatra-Melodien unterhält er sein Publikum, die Songtexte jedoch hat er selbst geschrieben – auf Schwäbisch!

Bei Bang und Olufsen war schon frühzeitig an zukunftsweisende Anschlussbuchsen gedacht worden: So sind die CDs heute Geschichte und Seljé kann seine Playlists übers Tablet abspielen. Und nach dem Auftritt kommt die Big-Band im dänischen Design wieder in den Koffer und spielt später zu Hause: Denn Radio kann sie auch – mit ausfahrbarer Antenne!