Sibylle Rau-Pfeiffer mit ihren zwei „Wandschafts“-Fotografien. Foto: Lg/Schmidt

Sibylle Rau-Pfeiffer hat dem Hip Hop in Stuttgart den Weg. Zwei Aktbilder markieren ihren Abschied aus der aktiven Kulturarbeit und weisen den Weg zu einer Kunstpause.

Stuttgart - Abschied und Aufbruch zugleich markieren die beiden Werke des Esslinger Fotografen Yves Noir im Wohnzimmer von Sibylle Rau-Pfeiffer. Vor knapp zwei Jahren ging die Kultur- und Projektmanagerin in den Ruhestand, und die Kollegen von der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung hatten sich heimlich bei ihrem Ehemann erkundigt, was sie freuen würde. Der erinnerte sich daran, dass seine Frau einmal gesagt, hatte, dass sie gerne bei Yves Noir etwas kaufen würde. Ein Miniwerk aus dessen Atelier nannte sie vorher schon ihr eigen, denn ihre Wohnung ist voller Kunst: „Wir sind aber keine Sammler, das waren alles Geschenke“, wehrt sie ab.

Wirkung wie ein Gemälde

„Ich durfte mir die beiden Bilder beim Fotografen selbst aussuchen“, erzählt sie. Der gab ihr kleinformatige Abzüge mit, damit sie in Ruhe zu Hause überlegen konnte, was sie an der freien Wand platzieren wollte. Die zwei Bilder gehören zu einer Folge von acht Aktbildern und wirken auf den ersten Blick wie Gemälde. „Noir verwendet ein spezielles Fotopapier, so kommt diese Wirkung zustande“, so hat sie es sich erklären lassen. „Wenn ich Besuch bekomme, bleiben alle einen Augenblick stehen und schauen sie an – die älteren Leute aber nur ganz kurz.“ Das bringt die Besitzerin zum Schmunzeln. Nach 40 Jahren Kulturarbeit – Aufbauarbeit der Kolchose, Hip-Hop, Jugendhausgesellschaft und Kindermuseum – macht sie jetzt erst einmal Pause und verbringt viel Zeit am Bodensee. „Doch bald legen mein Mann und ich wieder los“, kündigt sie an.