Rolf Ahlrichs kann stilvoll mit dem Käsemesser picknicken. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Rolf Ahlrichs nennt ein Schweizer Taschenmesser der ganz besonderen Art sein eigen: Statt Werkzeug, hält es Küchenutensilien bereit.

Stuttgart - Zeige mir dein Taschenmesser, und ich sage dir, wer du bist: Handwerker oder Genießer. Rolf Ahlrichs, der Studienleiter im evangelischen Bildungszentrum Hospitalhof, gehört eindeutig zu den Letzteren. Deshalb hat sein Lieblingsmesser weder einen Schraubenzieher noch eine Beißzange im Sortiment. Dafür glänzt es mit einem Käsemesser, und zum Schneiden von vorzugsweise französischem Baguette hält es eine schlanke Säge bereit. Selbstverständlich gehört zu Käse und Weißbrot der Rotwein. Deshalb haben die Schweizer Taschenmesserspezialisten für den mobilen Genießereinsatz auch einen Korkenzieher eingebaut. „Den brauche ich unterwegs zwar nicht. Beim Wandern trinke ich keinen Alkohol“, winkt Ahlrichs ab. „Aber im Urlaub war ich schon öfters froh darüber.“

Natur als Ausgleich zur Kopfarbeit

Das Messer aus dem weltberühmten Hause Victorinox überreichten ihm seine Kollegen zum Abschied von seiner früheren Arbeitsstelle. Sie kannten seine ausgeprägte Leidenschaft für das Nachbarland Frankreich. „Ich mache gerne ausgedehnte Wanderungen in der Provence“, erzählt er, und am Wochenende führt der Weg oft auf die Schwäbische Alb: „In der Natur, in der Stille und an der frischen Luft habe ich den Ausgleich zur Kopfarbeit, die ich während der Woche mache.“ Da darf ein kleines Picknick nicht fehlen, wenn es das Wetter erlaubt. Und übrigens: Bei Ahlrichs liegt auch der Schweizer Messerklassiker in der Schublade, mit allen Werkzeugen, die man schnell benötigt. „Das war ja praktisch das Smartphone des 19. Jahrhunderts“, sagt er amüsiert.