Hier sind die Baupreise noch günstig: Ein Hotel kostet 600 Dollar. Foto: Lg/O. Willikonsky

Samstagabends ist Spielzeit: Kristina Lopes führt die Tradition aus ihrem Elternhaus weiter und zwar mit dem original amerikanischen Monopoly aus ihrer Kindheit.

Stuttgart - Die 100-Dollar-Noten sind schon etwas zerfleddert. Die 20-Dollar-Scheine dagegen sehen fast aus wie neu. Dass die Innenarchitektin Kristina Lopes ausgerechnet ein Spiel, bei dem es ums Bauen geht, in ihr Herz geschlossen hat, ist Zufall. „Es ist bestimmt schon 40 Jahre alt. Mein Vater, meine Schwester und ich haben immer mit diesem Monopoly zusammen gespielt“, erzählt sie. Diese Tradition hat sie mit ihrer eigenen Familie fortgesetzt. Samstagabends wird um die gewinnbringende Bebauung des Boardwalk oder der Connecticut Avenue gewürfelt – ein Haus kostet hier noch 40 Dollar, ein Hotel 600. Das Spiel stammt aus den USA, der Heimat von Kristina Lopes’ Vater. „Mittlerweile können alle drei Kinder Englisch. Früher musste ich übersetzen“, sagt sie.

Das gilt besonders für Spielkärtchen mit den Anweisungen. Illustriert sind sie mit Zeichnungen im Stil des berühmten „Vater und Sohn“-Comics von Erich Ohser. „Alles ist übersichtlich und klar strukturiert. Es ist nicht überdesignt“ , sagt Lopes. Das gilt auch für die Anleitung. Die kommt in der Kurzversion mit nur einer DIN-A5-Seite aus.

Nur eine Spielfigur fehlt

Das betagte Spiel hat für Kristina Lopes aber noch einen pädagogischen Wert, der nichts mit strategischem Denken zu tun hat: „Es ist der Beweis, dass man lange an etwas Freude haben kann, wenn man es pfleglich behandelt.“ Nur eine der sechs winzigen Spielfiguren ging in den 40 Jahren verloren. „Das macht nichts, wir sind zu fünft“, sagt sie und lacht.