„Liebes von Priebes“ produziert Textilien für Kinder. In den Auftritt im Ludwigsburger Pop-up-Store setzen die Macher große Hoffnung.
Vor zwölf Jahren haben Joanna und Jens Priebe ihr Unternehmen „Liebes von Priebes“ für Kinderbekleidung gegründet. Joannas Eltern betrieben eine Näherei 100 Kilometer südlich von Danzig in Polen, Tochter und Ehemann, die zuvor die Kleinkunstbar Maxstraße, die heute „Luke“ heißt betrieben hatten, stiegen mit ein.
Die Idee: nachhaltige, hochwertige Produkte anbieten, in Europa genäht, mit (Roh-)Stoffen, von denen man weiß, woher sie stammen. Das kam an, der Betrieb wuchs schnell, inzwischen hat er um die 40 Mitarbeiter. Vertrieben haben die Eheleute die Produkte über Großhändler und den eigenen Onlineshop, die Ideen sprudelten nur so aus den Priebes heraus. Tochter Josi war eine willkommene Inspiration. Was für sie passte, wurde ins Sortiment aufgenommen. Josi ist inzwischen aus dem Kleinkindalter heraus, aber die Einfälle sprudeln bei ihren Eltern immer noch.
Nicht nur Corona macht es den Unternehmern schwer
Ein Sonnensegel für Kinderwagen, das auch gegen die Strahlen von der Seite hilft, haben sie genauso entwickelt wie ein Nackenhörnchen extra für Kinder. Zuletzt haben die Priebes gemeinsam mit einem Kindergarten einen „Wetbag“, eine Tasche für nasse Klamotten, ersonnen. So spart die Kita jede Menge Plastiktüten. „Kann man als Erwachsener auch prima im Schwimmbad nutzen“, sagt Jens Priebe. Das Business rund ums Kind sei ein schönes, es mache Spaß, sagt er – zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Markt hart umkämpft ist.
Schon vor Corona taten sich vor allem kleine Läden schwer, die Priebes nun auch. Während der Pandemie brachen die Umsätze bei den Großhändlern ein, im eigenen Onlineshop merkten es die Neckarweihinger auch. „Die Leute sparen“, sagt Joanna Priebe. Mit Produkten, die beispielsweise in der Türkei oder in Bangladesh gefertigt werden, können die Priebes preislich nicht mithalten. Zudem werde mehr gebrauchte Kinderkleidung „recycelt“. Viele Mütter hätten im Lockdown angefangen selbst zu nähen. „Das merken wir alles“, sagt Joanna Priebe.
Was wollen die Kunden?
Derzeit braucht es Durchhaltevermögen – und neue Ideen. „Wir müssen raus aus dem Netz und ran an die Kunden“, sagt Jens Priebe. Das direkte Feedback, was ankommt und was nicht, bekamen die Unternehmer bislang immer nur über die Großhändler. Das hat sich seit Kurzem geändert: Noch bis Ende März bespielt „Liebes von Priebes“ den Pop-up-Store in der Ludwigsburger Kirchstraße. „Ein eigener Laden ist eigentlich unerschwinglich für uns“, sagt Jens Priebe.
Dass sie auf Kundenwünsche flexibel und vor allem schnell reagieren können, sehen die Priebes als Vorteil gegenüber den großen in der Branche. „Aufgeben wollen wir nicht“, sagt Jens Priebe, „aber wir müssen uns weiterentwickeln.“ In Österreich, Schweiz und Italien sind die Produkte teils schon zu bekommen, nach Tschechien haben die Ludwigsburger ihre Fühler ausgestreckt. Und wenn alles nichts helfen sollte: „Dann werden wir eben wieder Gastronomen“, sagt Jens Priebe und lacht.
Liebes von Priebes ist derzeit im Pop-up-Store in Ludwigsburg, Kirchstraße 21, zu finden. Außerdem gibt es die Sachen online zu kaufen: www.liebesvonpriebes.de