Die Polizei hat einen Erpresser von Online-Dating-Kunden festgenommen. Foto: dpa

Die Polizei hat einen mutmaßlichen Erpresser festgenommen, der mindestens 170 Liebessuchende eines Dating-Portals um mehrere Tausend Euro gebracht haben soll. Sein Lockvogel Nina war eine reine Erfindung.

Stuttgart - Er drohte seinen Opfern mit Rockergruppen, die sie übel zurichten würden. Dabei hatten die Opfer eines 32-jährigen Erpressers nur die hübsche Nina näher kennen lernen wollen, die sie auf einer Liebesbörse im Netz entdeckt hatten. So aber mussten sie zahlen. Am Donnerstagmorgen war das Spiel des Erpressers aber zu Ende: Der Mann wurde von der Polizei im Raum Düsseldorf ausfindig gemacht und verhaftet.

Die Liebe seines Lebens über ein soziales Netzwerk per Mobiltelefon kennen lernen – das hofften auch zwei Stuttgarter, die über das digitale Liebesradar eines Online-Dating-Portals auf Nina stießen. Dabei hinterließen sie reichlich Kontaktdaten, die sich ein 32-Jähriger aus Monheim am Rhein im Kreis Mettmann (Nordrhein-Westfalen) zunutze machte. Nina, eine angebliche Prostituierte, war von ihm erfunden und als falsches Profil ins Netz gestellt worden.

Die Opfer zahlten Hunderter

Der Erpresser tat nun so, als hätten sich die Betroffenen durch den Kontakt mit Nina mit dem Rotlichtmilieu angelegt. „Er hat mit schweren Verletzungen oder gar dem Tod gedroht“, so Polizeisprecher Tobias Tomaszewski. Die Arbeit würde von Rockergangs erledigt, zu denen er gute Kontakte habe.

Die Opfer mussten 100 Euro zahlen, oft auch mehrfach – umgesetzt in Prepaid-Wertmarken. Die Stuttgarter Kripo nahm die Ermittlungen auf – und spürte den 32-Jährigen auf. Am Donnerstagmorgen schlug die Kripo aus Mettmann zu. Nach Erkenntnissen der Polizei hatte der Täter offenbar mindestens 170 Personen erpresst und mehrere Tausend Euro erbeutet. Die falsche Nina sitzt nun in Untersuchungshaft.