Freier Eintritt, Movie-Slam und eine Deutschlandpremiere. Jochen Laube hat für das Kinofestival „Lichtspielliebe“ vom 7. bis 10. November im Scala in Ludwigsburg, ein spektakuläres Programm auf die Beine gestellt.
Kino für alle erlebbar machen – das war die Idee, als Jochen Laube vor sieben Jahren die „Lichtspielliebe“ ins Leben gerufen hat. Nun findet das Festival vom 7. bis 10. November zum fünften Mal im Scala in Ludwigsburg statt. „Die Menschen in Deutschland gehen im Schnitt 1,6 mal im Jahr ins Kino. Das sind katastrophale Zahlen“, sagt der Filmproduzent aus Ludwigsburg. Um das zu ändern, stellt er ein Programm aus „besonderen und leicht zugänglichen Filmen“ zusammen und lädt Regisseure, Schauspieler oder Musiker ein, die Filme in Ludwigsburg präsentieren. Im Gegensatz zu anderen Filmfestivals geht es bei „Lichtspielliebe“ nicht um die Prämierung von Filmen. „Es ist kein Filmfest, sondern ein Kinofest für die Ludwigsburger Bürgerinnen und Bürger.“ Laube wolle sie wieder für das Erlebnis Kino begeistern und lässt sich dafür einiges einfallen.
Lichtspielliebe startet mit Deutschlandpremiere
Nach den beiden Schulaufführungen am Vormittag beginnt das offizielle Programm am Donnerstag, 7. November, um 20 Uhr gleich mit einer Deutschlandpremiere. „Wir zeigen den in Venedig gefeierten Film ,September 5‘. Der kommt erst in etwa einem halben Jahr in die deutschen Kinos“, freut sich Laube. Das Drama handelt vom Terror-Attentat bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München. Schauspielerin Leonie Benesch ist in Ludwigsburg zu Gast und steht nach der Premiere für ein Gespräch zur Verfügung.
Der Freitag beginnt um 15 Uhr mit dem Film „Sieger sein“, ein Familienfilm für Kinder ab neun Jahren und aktueller Gewinner des Deutschen Filmpreises für den besten Kinderfilm. „Um 20 Uhr zeigen wir den wunderschönen Musik-Film ‘Rickerl‘ mit Österreichs bekanntestem Liedermacher Voodoo Jürgens in der Hauptrolle.“ In der Komödie geht es um einen Vater, der lernen muss, sich endlich nicht mehr selbst im Weg zu stehen. Im Anschluss daran spielt Voodoo Jürgens eine Live-Session.
Enkelkinder haben freien Eintritt
Der Samstag steht ganz im Zeichen der Literaturverfilmungen. Neben dem Familienfilm „Woodwalkers“, der Adaption der Fantasy-Romane von Bestsellerautorin Katja Brandis, stellt Christoph Maria Herbst um 17 Uhr den Film „Der Buchspazierer“ vor, worin er die Hauptrolle spielt. „Es ist die Geschichte eines älteren Mannes und eines jungen Mädchens, das ihn motiviert, wieder an Dinge zu glauben“, sagt Laube. Passend zum Thema des Films will der Produzent aus Ludwigsburg die Großeltern motivieren, mit ihren Enkeln ins Kino zu gehen. „Jedes Enkelkind unter 18 Jahren, das mit seinen Großeltern kommt, erhält freien Eintritt.“
Das Besondere am Programm in diesem Jahr sei, dass fast nur Filme von jungen Regisseuren gezeigt werden, die alle einen Bezug zu Ludwigsburg haben. So auch der Film „Hagen“, eine spektakuläre deutsche Verfilmung nach Wolfgang Hohlbeins Roman aus der Nibelungensage.
„Der Film von Cyrill Boss und Philipp Stennert ist etwas ganz Besonderes und muss sich vor amerikanischen Produktionen keinesfalls verstecken.“ Die beiden Regisseure haben, wie Laube, an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg studiert. Der Samstag wird von 22.30 Uhr an mit einer Horror-Film-Nacht abgeschlossen.
Weinprobe und Movie-Slam am Sonntag
Am Sonntag, 10. November, um 11 Uhr gibt es im Anschluss an den Dokumentarfilm „Das Land der tausend Weine“ über die spanische Rioja, in der Menschen im Einklang mit der Natur arbeiten und ihr traditionelles Handwerk bewahren, eine exklusive Weinverkostung mit Pascal Fetzer und seinem Team. Anschließend endet das Festival mit dem Movie-Slam, bei dem preisgekrönte Kurzfilme von Poeten auf der Bühne präsentiert werden.
„Die ‚Lichtspielliebe’ soll keine Konkurrenzveranstaltung zu anderen Kinoveranstaltern sein, im Gegenteil. Ich wünsche mir, dass die Besucher angefixt sind und auf die anderen Kinoprogramme schauen und ins Kino gehen“, sagt Jochen Laube.