Landesvorsitzender der FDP: Michael Theurer Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Beim liberalen Wahlkampfabschluss in Baden-Württemberg präsentiert der FDP-Landesvorsitzende Michael Theurer einen Vorschlag zur Lösung der Impfstoffknappheit: Ankäufe in den USA und Großbritannien.

Stuttgart - Der FDP-Landesvorsitzende in Baden-Württemberg, Michael Theurer, hat an Bundeskanzlerin Angela Merkel appelliert, überschüssigen Impfstoff aus anderen Ländern zu kaufen. „Wenn die USA im Mai und Großbritannien im Juli mit dem Impfen durch sind, werden beide Länder danach überschüssigen Impfstoff haben“, sagt Theurer beim Wahlkampfabschluss am Donnerstagabend im Stuttgarter Theaterhaus, der per Livestream übertragen worden ist. Beide Staaten hätten mehr Impfstoffe bestellt als sie benötigen, so Theurer. „Frau Merkel, handeln Sie diesmal bevor es zu spät ist“, sagte Theurer.

Auch die EU wird überschüssigen Impfstoff haben

Mit dem überschüssigen Impfstoff aus den USA und Großbritannien käme Deutschland schneller mit dem Impfen voran. „Wenn im Juni, Juli und August viel mehr geimpft werden kann als geplant, ermöglicht das unzähligen Familien einen sorgenfreien Sommerurlaub.“ Auch die EU habe mehr bestellt als insgesamt benötigt, so der ehemalige EU- und jetzige Bundestagsabgeordnete Theurer. Aber der Impfstoff sei spät bestellt worden und werde spät geliefert. Auch die EU werde eines Tages überschüssige Dosen haben und sie an Drittstaaten verkaufen oder als Entwicklungshilfe verschenken.

Der FDP-Spitzenkandidat Hans-Ulrich Rülke sagte in der Veranstaltung, die unter dem Titel „Aufschlag Rülke“ lief, zuletzt habe der offene Streit zwischen Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) um Abstandsgebote an Schulen gezeigt, dass Grün-Schwarz „am Ende“ sei. Nach zehn Jahren in der Opposition sei es für ihn eine Herzensangelegenheit, wieder in einer Regierung Verantwortung zu tragen und „unsere Inhalte umzusetzen“. Ähnlich äußerte sich Parteichef Christian Lindner: „Ich wünsche mir ein gutes Ergebnis, wir sind eine Gestaltungspartei und wir sind bereit, Regierungsverantwortung zu übernehmen.“ Man werde aber „nicht um jeden Preis“ regieren.

Liberalen legen in Umfragen zu

Die FDP hatte bei der vergangenen Landtagswahl in Baden-Württemberg 8,3 Prozent erzielt, bei den jüngsten Umfragen liegt sie im Südwesten derzeit um elf Prozent. Der FDP-Livestream „Aufschlag Rülke“ war am Donnerstagabend live von rund 100 bis 150 Nutzern gesehen worden und erreichte über alle Kanäle rund 10 000 Menschen, so Julian Schröder vom Landesverband.