Er galt vor einem Jahr in der Partei schon als angezählt, aber heute steht Christian Lindner wieder unangefochten an der Spitze der Freien Demokraten. Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Die Liberalen haben die Krise überwunden, in die sie vor einem Jahr die abenteuerliche Wahl Thomas Kemmerichs zum thüringischen Ministerpräsidenten gestürzt hatte. Dabei profitieren sie auch von Umständen, die sie selbst nicht herbeigeführt haben.

Berlin - Die FDP ist wieder da. Das ist ziemlich erstaunlich, wenn man bedenkt, wie die Partei vor etwa einem Jahr dastand. Als in Thüringen der FDP-Politiker Thomas Kemmerich nichts dabei fand, sich mit den Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten wählen zu lassen, löste das nicht nur eine Welle der Empörung aus. Es stieß die FDP bundesweit in Umfragen unter die Fünfprozentmarke, intern wurde schon leise über eine Ablösung von FDP-Chef Christian Lindner diskutiert. Nimmt man den Schnitt der letzten vier großen Umfragen liegen die Liberalen nun wieder bei 10,5 Prozent, also in etwa bei ihrem Bundestagswahlergebnis von 2017. Wie ist dieser Aufschwung zu erklären?