Flusspferd Mike ist von der Stuttgarter Wilhelma in einen Zoo nach Tschechien verlegt worden. (Archivbild) Foto: dpa

Das letzte Flusspferd in der Wilhelma wurde in einen Zoo nach Tschechien gebracht, um für Nachwuchs zu sorgen, doch Mike scheint nicht gerade begeistert von den beiden Weibchen zu sein.

Stuttgart - In seiner neuen Heimat Tschechien soll das Stuttgarter Flusspferd Mike für Nachwuchs sorgen - noch läuft es dort mit den Weibchen allerdings schleppend. „Die beiden Mädels haben Alarm gemacht und er hat sie ignoriert“, sagte Pfleger Nico Sauer von der Stuttgarter Wilhelma über die ersten Annäherungsversuche. Sauer hatte Mike in den ersten Tagen im Zoo Dvur Králové begleitet. Mike und die beiden Weibchen sind durch ein sogenanntes Schmusegitter im Becken getrennt, um sich aneinander zu gewöhnen. Das scheint auch ratsam: Mikes Vorgänger Karl-Wilhelm aus dem Karlsruher Zoo war von einem der Weibchen in Tschechien gebissen worden und daran gestorben.

„Dass Mike ein ähnliches Schicksal ereilen wird, kann man nicht sagen“, betonte Sauer. „Der weiß sich zu wehren.“ Mike sei mit seinen 32 Jahren deutlich erfahrener als sein Vorgänger.

Zunächst ließ Mike die Damen ohnehin abblitzen: „Im Becken hat er ihnen mehr oder weniger den Arsch zugedreht“, sagte Sauer. Zuletzt sei er aber von sich aus ans Gitter gekommen und habe nach ihnen geschaut. „Er ist den Mädels wohlgesonnen“, so der Tierpfleger.

Mike war das letzte Flusspferd in der Stuttgarter Wilhelma, nachdem seine Gefährtin Rosi im vergangenen Jahr mit 49 Jahren gestorben war. Vor rund zwei Wochen kam er in dem tschechischen Zoo an. Sauer zufolge wird er wohl erst im neuen Jahr mit den Weibchen zusammengeführt. Mikes Gene sind nach Angaben der Wilhelma in der europäischen Flusspferdpopulation noch unterrepräsentiert - Nachwuchs ist daher sehr erwünscht.