Thomas Faltin liest aus seinem Roman „Die Nacht von Samhain“. Foto: Sandra Hintermayr

Thomas Faltin stellte in der Stadtteilbibliothek Degerloch seinen ersten Roman „Die Nacht von Samhain“ vor. Es ist ein Ausflug auf die Schwäbische Alb und in die mystische Welt der Kelten.

Degerloch - Es ist bereits dunkel geworden, als der junge Arthur sich auf den Weg in den ihm vertrauten Wald macht, um den Luchs zu suchen. Bei ihrer letzten Begegnung hatte er das Gefühl, das Tier wolle ihm etwas Wichtiges zeigen, etwas mitteilen. Dann tritt der Luchs, Ragnar ist sein Name, aus den Büschen und beginnt zu Arthurs Überraschung, mit ihm zu sprechen. Er habe auf ihn gewartet.

Das Heiligental, in dem die Geschichte spielt, ist bedroht. Der Luchs ist der letzte seiner Art, zudem soll ein Staudamm gebaut werden, um das Tal zu fluten. Es liegt an Arthur und seinem Bruder Julius, das Heiligental und die Luchse zu retten. Dabei dringen sie immer tiefer ein in die Geschichte des Waldes und der Kelten, die das Gebiet einst besiedelten. An Samhain, der Nacht, in der nach keltischem Glauben die Toten für einen Tag aus der Anderswelt zurückkommen, entscheidet sich alles.

Die Magie der Schwäbischen Alb

„Ich wünsche mir, dass die Menschen die Natur wieder mehr achten, sie bewahren“, erklärt Thomas Faltin, der im Ressort Lokales der Stuttgarter Zeitung arbeitet, seine Motivation für seinen ersten Roman „Die Nacht von Samhain“. Er habe das Buch für seine beiden Söhne geschrieben. „Ich wollte ihnen etwas von meiner Liebe zur Schwäbischen Alb weitergeben und ihnen vermitteln, welche Werte wichtig sind im Leben“, sagt Faltin, der sein Buch am Donnerstag in der Stadtteilbibliothek Degerloch vorstellte.

Die Geschichte spielt auf der Schwäbischen Alb, auch wenn die Orte anders heißen. So wird aus der Falkensteiner Höhle bei Faltin die Habichtshöhle, ein bedeutender Ort für den Verlauf der Geschichte. „Es ist sozusagen ein Heimatbuch, ein seltsames, mit magischen Elementen“, sagt Faltin. Wann immer er die Zeit hat, besucht der bei Nürtingen lebende Autor die Schwäbische Alb. Die „besondere Magie“, habe es ihm angetan und sei Inspiration für „Die Nacht von Samhain“ gewesen.

Der Luchs sei Symbol für die Naturnähe und zugleich Schutzengel für seine Söhne, mutig, schlau und stark, erklärt der Autor. Die Kelten finden in dem Buch Platz, weil ihn ihre Welt fasziniere. „Sie lebten weitgehend im Einklang mit der Natur“, so Faltin. Das beinahe spurlose Verschwinden der Kelten ist noch immer ein Rätsel. „Man weiß bis heute nicht genau, warum die Kelten verschwanden. In meinem Buch habe ich dafür eine fiktive Lösung gefunden“, sagt Thomas Faltin. Die Geschichte soll einen anderen Blickwinkel auf unsere Welt eröffnen. Und damit vielleicht auch das Bewusstsein für ein Bewahren unserer Natur wecken.