In Zukunft bestimmen Brenner (li.) und Sittig mit den Teilnehmern die Bücher. Foto: Barnerßoi

Eva Sittig und Beate Brenner beginnen nächste Woche mit einem offenen Lesetreff im Stadtteil.

Heumaden - Sie ist neu zugezogen und wollte nicht immer fremd bleiben. Darum hat Eva Sittig überlegt, wie sie in Heumaden Fuß fassen könnte. Ihr ganzes Leben hat sich die Diplom-Bibliothekarin als Buchhändlerin mit Literatur beschäftigt. Warum also nicht das machen, was sie am besten kann? Nur wenige Monate nach dieser Idee findet am Montag, 12. November, der erste Lesetreff in Heumaden statt.

Über den ehemaligen Pfarrer der evangelischen Gemeinde, Joachim Schäfer, lernte die 69-Jährige Anfang des Jahres Beate Brenner kennen, die sich im Kirchengemeinderat engagiert. Die Frauen verstanden sich auf Anhieb. „Und jetzt freuen wir uns, dass es bald los geht“, erzählt Beate Brenner, die Deutsch, Geschichte und Gemeinschaftskunde an einer Privatschule unterrichtet.

Einmal im Monat soll der Lesetreff in den Gemeinderäumen der Gnadenkirche stattfinden. Für die ersten fünf Treffen haben Sittig und Brenner die Bücher, die es zu lesen und besprechen gilt, schon ausgewählt. „Es sind Biografien und Familiengeschichten in Form von Romanen, hinter denen Persönlichkeiten stehen“, skizziert Sittig die Literaturliste. „Meine Antonia“ von Willa Cather ist das erste Werk, das die Geschichte einer böhmischen Einwandererfamilie in Nebraska, USA, erzählt.

„Wir wollen kein germanistisches Hauptseminar veranstalten“

Wichtig ist den beiden Frauen, dass niemand Scheu vor dem Lesetreff hat. Zum einen sei es keine Pflicht, immer alle Bücher gelesen zu haben. Zum anderen „wollen wir kein germanistisches Hauptseminar veranstalten“, sagt Brenner. Damit meint sie, dass die Werke niemals zu dick, zu schwer zu lesen oder die Gespräche zu anspruchsvoll seien. „Und alle Bücher sind Taschenbücher“, fügt sie an, die sind etwas günstiger im Preis.

Wie es nach den ersten Treffen weitergeht, lassen die beiden Frauen offen. Alles hängt von den Personen ab, die kommen. Gemeinsam wird dann die weitere Literatur bestimmt. „Vielleicht machen wir auch gemeinsame Ausflüge. Zum Beispiel in die Stadtbibliothek oder sogar auf die Buchmesse“, lässt Sittig ihren Gedanken freien Lauf. Ideen für die Zukunft haben die Frauen jedenfalls genug.