Die Löschfahrzeuge passen kaum durch die Tore der Fahrzeughalle. Das Gebäude an der Bregenzer Straße 47 steht unter Denkmalschutz, eine Erweiterung ist daher sehr schwierig. Foto: Georg Friedel

Bei der Führung am Freitag, 10. August, können unsere Leserinnen und Leser die Feuerwache 4 an der Bregenzer Straße 47 in Stuttgart-Feuerbach besichtigen. Die Feuerwache feiert in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen.

Feuerbach - Retten, Löschen, Bergen, Schützen: wenn es irgendwo brenzlig wird, dann sind sie schnell zur Stelle; die Männer und Frauen der Feuerwache 4. Am Freitag, 10. August, nehmen sich die Feuerwehrleute, die es sonst brandeilig haben, vormittags zwei Stunden Zeit, um unsere Leserinnen und Leser durch die Feuerwache 4 an der Bregenzer Straße 47 zu führen und um deren Fragen zu beantworten.

Eine Einschränkung gibt es aber: Die Feuerwache und das Arsenal an Spezialfahrzeugen kann nur dann vorgeführt werden, wenn die Brandschützer mit dem „Talkrabb“ auf dem Helm nicht just zum Zeitpunkt der Führung zu einem Großeinsatz gerufen werden: „Die Feuerwache 4 ist eine kleine Feuerwache, das heißt es kann durchaus passieren, dass alle ausgerückt sind und kein einziges Fahrzeug da ist“, sagt Christian Haas, Leiter der Feuerwache 4. Sollte dieser Fall im Vorfeld oder während der Besichtigungstour eintreten, müsste die Führung abgesagt, beziehungsweise beendet werden, da eine Besuchergruppe nicht unbegleitet auf der Feuerwache zurückbleiben darf.

Im Durchschnitt 1750 Einsätze pro Jahr

Insgesamt ist die Feuerwache mit 63 Einsatzbeamten, 7 Leitungsdiensten und einem Dienststellenleiter besetzt. In dem Gebäude sind außerdem die Zentralwerkstatt Funktechnik und die Zentralwerkstatt Atem- und Strahlenschutz untergebracht. Die Männer und Frauen der Feuerwache 4 rücken durchschnittlich pro Jahr zu etwa 1750 Einsätzen aus. Brände sind bei weitem nicht der häufigste Grund, weshalb die Feuerwehr gerufen wird. Die technische Hilfsleistung überwiegt: Beispielsweise, um im Fahrzeug eingeklemmte und verletzte Personen bei Verkehrsunfällen zu retten. Oder, um bei Überschwemmungen und Rohrbrüchen das Wasser abzusaugen oder hilflose Menschen aus einer Notlage zu befreien.

Gebäude entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen

Das 1927 errichtete Gebäude der Feuerwache 4 entspricht längst nicht mehr den Anforderungen an einen modernen Feuerwehrbetrieb. Anfangs befand sich in dem Gebäude das städtische Elektrizitätswerk von Feuerbach. Später zog dort die Belegschaft des Technischen Rathauses ein. Am 10. März 1943 nahm dort die Feuerschutzpolizeiwache 4 ihren Betrieb auf. Das 75-jährige Bestehen als Feuerwache 4 wird derzeit von den Historikern des Stadtfeuerwehrverbandes aufgearbeitet und zum Jahresende präsentiert. Die Geschichte des Gebäudes zeigt aber auch das Problem: Es ist baulich gar nicht als reine Feuerwache ausgelegt. Und der Zahn der Zeit nagt massiv an dem Backsteingebäudes. Außerdem ist die Fahrzeughalle mit den Betonpfeilern viel zu klein, die Drehleiter und die Hilfeleistungslöschfahrzeuge passen kaum hinein. Eine neue Fahrzeughalle müsste geschaffen werden, doch die bestehende Gebäudesubstanz steht – übrigens innen wie außen – unter Denkmalschutz, was die Umsetzung des Vorhabens sehr erschwert.