Die kultigen Führerscheine aus Papier sollen schon bald aus den Portemonnaies verschwinden. Foto: dpa

Die grau-grünen, weichen Uralt-Führerscheine haben fast Kultstatus erreicht. Nun sollen sie schon früher als bislang geplant aus den deutschen Geldbeuteln verschwinden. Wir wollen die alten Lappen zumindest fotografisch erhalten – mit Ihrer Hilfe.

Stuttgart - Grau-grün oder rosafarben und weich sind sie, die alten „Lappen“, die vor 1998 ausgestellten deutschen Führerscheine. Und haben daher fast schon Kultstatus. Nun sollen die Papier-Führerscheine früher als bislang geplant verschwinden – und gegen die neuen, auf 15 Jahre befristeten Plastikkarten eingetauscht werden.

Unbegrenzt gültig waren die alten, grauen Führerscheine, doch das hat sich 2013 geändert. Seither sind die Dokumente, die neuen Plastikkarten, nur noch für jeweils 15 Jahre gültig. Für die älteren Führerscheinbesitzer wurde damals allerdings eine Art Schonfrist vereinbart – bis 2033 sollten die grauen Lappen noch gelten.

Nun hat der Verkehrsausschuss des Bundesrats dem Plenum der Länderkammer vorgeschlagen, bereits in den kommenden Jahren mit dem Umtausch der alten Dokumente zu beginnen, gestaffelt nach Geburtsjahrgängen der Inhaber. Rund 15 Millionen Menschen wären davon betroffen: Bis 2021 müssten diejenigen ihren Führerschein umtauschen, die zwischen 1953 und 1958 geboren sind, die Jahrgänge 1959 bis 1964 wären bis 2022 an der Reihe, bis 2023 diejenigen, die zwischen 1965 und 1970 geboren sind und bis 2024 haben all jene Zeit, die 1971 oder später geboren sind.

Bis 2024 sollen die meisten kultigen Papierlappen aus den Portemonnaies verschwinden

Bis 2024 soll dann somit der Großteil der alten Papierscheine umgetauscht sein, für 24 Euro Kostenaufwand je Stück – um eine Überlastung der Behörden zu einem späteren Zeitpunkt zu verhindern. Nur, wer vor 1953 geboren ist, könnte seinen alten, grauen Papierschein bis 2033 behalten. Erst in einem zweiten Schritt soll nach dem Plan des Verkehrsausschusses dann anschließend der Umtausch der ab 1999 ausgestellten, rosa-grünen Kartenformate erfolgen – gestaffelt nach dem Ausstellungsjahr.

Die neuen EU-Führerscheine im Scheckkartenformat sind vor allem sicherer als die alten Papierlappen – sie verfügen beispielsweise über Hologramme und Mikrochips, also eine Reihe von Sicherheitsmerkmalen. Doch sie sind eben auch weit weniger kultig als die früheren Dokumente. Mit dem Umtausch würden die uralten Lappen nun schon bald aus den Geldbeuteln verschwinden. Grund genug, sie noch einmal zu würdigen – und die schönen Stücke zumindest fotografisch zu erhalten.

Dazu brauchen wir Ihre Hilfe, liebe Leserinnen und Leser! Haben Sie auch einen verblassten, uralten grauen oder rosafarbenen Lappen in ihrem Portemonnaie? Machen Sie ein Foto und schicken Sie es uns, wir veröffentlichen die Bilder in einer Galerie im Internet. Daten wie Nachname und Geburtsdatum auf den fotografierten Führerscheinen werden dabei unkenntlich gemacht.

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